Wir Goonyas, ihr Nungas
Autor: Phillip Gwynne
Ein bewegendes Buch, das geschickt auf verdrängte Probleme aufmerksam macht und zum Nachdenken anregt.
Gary Black ist ein Goonya. So nennen ihn jedenfalls die Aborigenes. Auch seine Freunde und überhaupt alle in der Stadt werden so genannt. Und die Aborigenes heißen Nungas. Es ist kein Schimpfwort, aber es verdeutlicht etwas, nämlich den Unterschied. Den Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen. Für Gary hat es nie eine Rolle gespielt. Einzig Football verband Nungas und Goonyas. Doch dann lernt er einen neuen Spieler seiner Mannschaft kennen und freundet sich mit ihm an. Gary findet nicht, dass das ein Problem darstellt. Andere schon. Gary bemerkt, dass keiner seinen Freund akzeptieren will, Goonyas und Nungas hatten eben noch nie etwas miteinander zu tun und schon sehr bald wird seine Freundschaft zu Dumby auf eine harte Probe gestellt, welche niemand zu bestehen vermag. Nicht nur das sind Probleme, welche Gary stark verändern. Er verliebt sich in ein von Jungen umschwärmtes Mädchen, muss seine Footballmanschaft verteidigen, obwohl er eigentlich kein Football kann und hat Ärger mit seinem trinkenden Vater. Und wie er seine Probleme meistert, kann man nur in dem Buch lesen…
Meine Meinung:
Ich muss mich wirklich dafür entschuldigen, dass meine Erklärung für den Inhalt des Buches so kurz ausgefallen ist. Aber in diesem Buch passieren nicht viele große Dinge, im Gegenteil, das Interessante an dem Buch besteht darin, dass man mit vielen kleinen Dingen auf den Hauptgrund des Buches aufmerksam wird. Die Freundschaft zwischen Gary und Dumby spielt eine große Rolle, trotzdem wird Dumby auf den ersten 100 Seiten nicht ein einziges Mal als Benachteiligter erwähnt. Im Gegenteil, Gary’s Freunde scheinen ihn zu akzeptieren. Und genau das ist es, was mir an diesem Buch so gefällt. Man muss über das Gelesene nachdenken und überlegen, was etwas bedeutet. Dadurch wird man aufmerksam auf die Probleme, welche es auch wirklich geben könnte. Denn es gibt Probleme, eine Menge noch dazu. Zum einen sind es Probleme, die jeder hat. Streit mit Freunden, die erste große Liebe und so weiter. Andererseits sind es Probleme, die jeder haben könnte. Einen trinkenden Vater, oder ärmlichere Verhältnisse. Und dann werden in diesem Buch Probleme angesprochen, die nicht oft vortreten, die es aber gibt und welche oft verdrängt werden. Das ist eben besonders der Unterschied zwischen Schwarzen und Weißen. Mich hat das Buch wirklich zum Denken über die allgemeinen Situationen angeregt und hoffentlich gelingt es dem Autor, das bei vielen anderen auch zu schaffen! Übrigens gibt es noch einen zweiten Teil dieses Buches, sein Titel lautet: Blacky, Lovely und der ganze Bullshit.