Wie ich Papas Geliebte vergraulte oder Sky sei Dank
Autorin: Evelyn Holst
Vielversprechender Anfang steigert sich zum mit Abstand verworrensten "Höhepunkt" der Jugendbuchgeschichte
Lange kein schlechtes Buch mehr gelesen? Wenn du willst, dass das so bleibt, lass die Finger von diesem Buch. Sollte dich schon der Titel verwirren, ist es das falsche Buch für dich! Denn was vielversprechend mit einer spritzig ironischen Darstellung unseres Teenager-Lebens anfängt, steigert sich zum mit Abstand verworrensten "Höhepunkt", der Jugendbuchgeschichte. Mariele, die 13 jährige Hauptperson, ist die klischeehaft normale Tochter eines Lehrers und einer Schauspielerin. Die aus den verschiedenen Weltanschauungen ihrer Eltern resultierenden familiären Probleme reißen sie aus der Bravo-Normalität in die unrealistischste, aber unterhaltsamste Teenager-Krise, von der ich je gelesen habe. Papa zieht aus der Familienwohnung aus und bei seiner neuer Lebensabschnittsgefährtin ein. Mariele und ihre beste Freundin Sophie rüsten zum Kampf gegen Papas Geliebte. Das Ganze ist nur deshalb so amüsant, weil diese eine Referendarin an Marieles Schule ist, an der auch ihr Vater unterrichtet. Die rabiaten Versuche die Geliebte zu vergraulen sind zur Nachahmung allerdings nicht empfohlen. Das immer konfuser werdende Ende wirft seinen langen Schatten auf den vielversprechenden Anfang zurück. Was dieses Buch aber absolut nicht empfehlenswert macht, ist, dass die Autorin am "Höhepunkt" des Buches, als alles eskaliert, die "es-war-alles-nur-ein-Traum"-Notbremse zieht und einen ohne (durchaus mögliche) sinnvolle Auflösung sitzen lässt. Offenbar ist die Autorin mit ihrer eigenen Story überfordert. Meine Meinung: Trotz des interessanten Anfangs ist das Buch enttäuschend und nicht einmal der vielversprechende Titel bewahrheitet sich! Erspart euch diese Frustration, Mädelz !
Autorin / Autor:
charly5 - Stand: 28. Mai 2003