Katies Entschluss
Spannender Krimi, bei dem man nie voraussagen kann, was als nächstes passiert.
Die 15 Jährige Katie streitet sich oft mit ihrer alkoholabhängigen Mutter Lydia. Ihr Vater ist vor 1 1/2 Jahren gestorben, ihr 10 Jähriger Bruder Tom ist lernbehindert, er kann nicht richtig sprechen und bekommt Anfälle, bei denen er kreischt und um sich tritt. Als sie nach einem Streit mit ihrer Mutter mal wieder aus dem Haus flüchtet, trifft sie auf Joe, der sie in die Schule fährt. Von da an trifft sie Joe regelmäßig, immer dienstags, wenn er in die Stadt kommt. Sie erzählt ihm von ihren Problemen zu Hause, dass sich ihre Mutter jeden Abend betrinkt, wie sehr sie unter dem Tod ihres Vater Jarvis leidet und dass ihr Tom zwar Leid tut, er aber auch ganz schön anstrengend ist. Joe hört ihr geduldig zu und schimpft auf Lydia und ihr schlechtes Benehmen, gibt aber nichts von sich preis. Er ermuntert Katie, von zu Hause abzuhauen, nur für ein oder zwei Wochen, damit sich Lydia Sorgen macht und sich bessert. Nach einem Jahr entschließt sie sich das wirklich zu tun, und erzählt nur Tom davon. Joe, der ihr ja versprochen hat, sich während dieser Woche um sie zu kümmern, bringt sie in eine alte abgelegene Hütte. Schon bald bemerkt sie seine Stimmungsschwankungen, mal ist er nett, mal schreit er sie an. Als er sie in der Hütte allein lässt, um etwas zu besorgen, fesselt er sie an einen Tisch und Katie will nur noch heim. Bald schon wird aus dem Abhauen eine Entführung, zu derer Auflösung die Mutter helfen könnte, doch die hat ein dunkles Geheimnis. Tom, der ja weiß wohin Katie mit Joe gegangen ist, kann den anderen davon nichts mitteilen, denn er kann auch nicht schreiben und lesen.
Was ist mit Joe bloß los?
Ich finde das Buch ziemlich gut. Es ist zwar in Präsens geschrieben, was ich eigentlich nicht so mag, aber es ist spannend und interessant geschrieben, man fragt sich die ganze Zeit: Was ist mit dem Joe bloß los? Dann beschleicht einen eine kleine Ahnung, aber was als nächstes passiert, kann man nie voraussagen. Obwohl das Buch relativ dick ist (ca. 250 Seiten) hatte ich es nach 2 Tagen durch, denn ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht, was mit der Mutter und Joe los ist und was es mit Jarvies Tod auf sich hat. All diese Dinge werden zwar immer wieder angedeutet, und somit interessant gemacht, man erfährt es aber erst am Ende. Die Geschichte wird abwechselnd von Katie, Tom, Lydia und Grace erzählt, dadurch wird es abwechslungsreicher und man kann sich in die einzelnen Figuren besser reinversetzen. Tom ist durch Katies Verschwinden ziemlich aufgewühlt, schließlich weiß er, wo sie ist, kann es aber wegen seiner Behinderung niemandem mitteilen. Er fühlt sich von den anderen mißverstanden und falsch behandelt, denn so dumm, wie die anderen denken, ist er gar nicht. Lydia wurde ihr ganzes Leben lang schlecht behandelt, dadurch ist sie Alkoholikerin geworden. Eigentlich meint sie es nicht böse, aber durch die Sucht wird sie immer wieder betrunken und ist mit Tom überfordert. Grace, die beste Freundin von Lydia, versucht ihr ein bisschen zu helfen und hat große Angst um Katie, als sie verschwindet. Sie ist es, die Lydia dazu bringt die Polizei zu rufen. Und dann ist da noch Katie, die ihrer Mutter einfach nur einen Schrecken einjagen will, aber sich selber dadurch in Gefahr bringt. Was ich ein bisschen komisch, aber auch gut finde, ist, dass Katie so naiv ist. Wieso sollte sie noch nicht einmal ihrer besten Freundin von ihrem Vorhaben erzählen dürfen? Und später als sie merkt, dass Joe sie entführt hat, glaubt sie immer noch daran, dass auf der Foxholefarm, wo Joe sie eigentlich hinbringen wollte, Joes Freunde wohnen und nichts mit der Entführung zu tun haben. Außerdem ist es unlogisch, dass Katie zwar ein Messer dabei hat, es aber auch dann nicht benutzt, oder wenigstens damit droht, als Joe droht sie umzubringen.