Rattenfänger
Autorin: Karlijn Stoffels
Wie Lori lernt, nein zu sagen
"Sie stehen alle vor dem schwarzen Brett, das aus irgendeiner grauen Vorzeit stammt", so fängt das Buch "Rattenfänger" von Karlijn Stoffels an. Es geht um die 14jährige Lori, die keine beste Freundin hat, dafür aber zwei gute Freunde (Silver und Hakim), von denen einer in sie verliebt ist, Lori aber nicht in ihn. So wie fast alle Mädchen in dem Alter, hat auch sie Probleme mit ihrer Familie, da ihre Mutter verhaltensgestört ist (sie war auch schon öfter in der Psychatrie) und der Vater, den sie nur ein paar Tage in den Ferien sieht, als Pilot tätig ist. Als da ein Psychologiestudent in das Haus einzieht, hält Lori das zunächst für die große Liebe, da er Verständnis für ihre Situation hat. Durch Schmeicheleien (z.B. wie weit sie für ihr Alter schon entwickelt sei...) bringt Mark sie dazu, dass er sie am ganzen Körper berühren und küssen darf. Die 14jährige weiß nicht, was sie machen soll, da sie mit niemanden darüber reden will. Sie fragt sich, ob sie etwas Verbotenes machen darf und ob er es überhaupt darf. In dieser Zeit hatten Lori aber ihre zwei Freunde, die übrigens noch nie bei ihr zu Hause waren, aus Angst, dass sie sie wegen ihrer verrückten Mutter nicht mehr leiden können, überredet, dass sie bei dem Musical "Der Rattenfänger von Hameln" im Schulorchester als Pianistin mitwirkt. Dort merkt Lori zum ersten Mal, dass sie benötigt wird und auch den Mut haben darf, etwas Außergewöhnliches zu tun. Bei der Vorbereitung lernt sie Marie-Louise näher kennen. Sie ist auch die Erste, die sie mit zu sich nach Hause nimmt und mit ihr Gespräche über das Leben, ihren Körper und andere Sachen führt. So hat sie eine Freundin gefunden, die zu ihr hält. Nun hat Lori mehr Selbstvertrauen, weicht aber immer mehr Mark aus und wenn er sie bittet, mit in seine Wohnung zu kommen, ertönt oft ein kurzes "Nein" und weg ist sie. Die 14jährige bringt auch Hakim und Silver mit zu sich nach Hause, die sich riesig freuen, ihre Freundin mal privat kennenzulernen. Das Ergebnis: Mark ist eifersüchtig! Als die Aufführung ein Erfolg wird, beschließen Lori und Marie-Louise zelten zu gehen. Gesagt, getan und das Mädchen erzählt der neuen Freundin, was Mark immer mit ihr anstellt. Die Freundin ist empört, aber plötzlich steht mitten in der Nacht Mark vor dem Zelt und den beiden Mädchen ...
Gut geschrieben, gut zu lesen
Das Buch ist gut geschrieben, und leicht zu lesen. Schade ist es, dass am Anfang alles so durcheinander geschieht, so dass man erst einige Zeit braucht, bis man durchblickt. Die Situation erscheint sehr real und ist gut beschrieben, leider fehlt mir am Ende des Buches eine Seite mit Tipps gegen solche Typen und Aufklärungsadressen.
Autorin / Autor:
Judogirl - Stand: 7. März 2003