Buch: Der Unsichtbare
Autor: Mats Wahl
...und auf einmal merkte er, dass die anderen ihn gar nicht mehr wahrnahmen. Sie konnten ihn anscheinend weder sehen, hören noch spüren.
Ein ganz normaler Morgen...
Hilmer Errikson sitzt morgens früh im Klassenraum seiner Klasse 9a. Er ist früh dran, so dass noch niemand anderes da ist. Deshalb beschließt Hilmer das Lieblingskapitel seines Buches zu lesen. Hilmer liest gerne. Er ist ein Träumer und redet nicht sehr viel. Die Leute, die ihn kennen, finden ihn aber sehr nett und er ist durchaus nicht unbeliebt.
Oder doch nicht...?
Doch an diesem Morgen ist etwas anders als sonst. Als Hilmer das Kapitel zu Ende gelesen hat, wacht er aus seiner Fantasiewelt auf und bemerkt, dass bereits Bult Bulten und Hechel Henrik im Klassenraum sind. "Hallo" sagt er, aber sie scheinen ihn nicht zu bemerken. Als noch andere Mitschüler in den Raum kommen und keiner auf ihn reagiert, wundert Hilmer sich was los ist, doch erst als seine Lehrerin in Begleitung eines Polizisten herein kommt, begreift er langsam seine Lage.
Sichtbar? Unsichtbar?
>"Dann kam Liselott Nyman, die Klassenlehrerin der 9A. Sie brachte einen Mann in grauer Hose und gelber Lederjacke mit. Der Mann hatte einen kleinen dünnen Schnurrbart und unter dem Arm trug er ein Ledertäschchen mit Reißverschluss. Sein Name war Harald Fors. Die Klasse betrachtete Fors interessiert. "Wir haben Besuch", sagte Liselott Nyman, als die Klasse sich beruhigt hatte. In dem Augenblick kam Hilda Venngarn zur Tür herein und blieb wie angewurzelt stehen.
"Entschuldigung", flüsterte sie und ging zu ihrem Platz. "Wie gesagt, wir haben Besuch", wiederholte Liselott Nyman. "Harald Fors ist Polizist und will euch ein paar Fragen stellen."
Polizisten sind immer interessant und in der Klasse herrschte gespannte Aufmerksamkeit. Fors legte seine Tasche auf das Pult. "Am Samstag ist Hilmer Eriksson verschwunden", sagte Fors und ließ seinen Blick über die Klasse schweifen. "Er ist gegen sechs mit dem Fahrrad von zu Hause weggefahren, um ein Handtuch zu holen, das er im Umkleideraum in Vallen vergessen hatte. Vielleicht ist Hilmer nie in Vallen angekommen.">
Hilmer verzweifelt
"Ich bin doch hier!" ruft Hilmer, doch keiner hört ihn... Ich soll verschwunden sein? Ich bin doch hier. Aber warum um Gottes Willen kann ich mich nicht bemerkbar machen? Hilmer schüttelt den Polizisten an der Schulter - nichts. Er beschließt herauszufinden, was mit ihm passiert ist und folgt Harald Fors durch die Tür. Im wahrsten Sinne - er schwebt einfach durch die Tür hindurch. Seltsam. Hilmer braucht nur an den Polizisten denken und schon ist er bei ihm. Hilmer folgt Fors von nun an. Er begreift, dass er sich an nichts erinnern kann. Nicht an das, was passiert ist und auch nicht an seine Mutter, seine Familie und seine Freundin. Hilmer beginnt zu verzweifeln.
Autorin / Autor:
Linus - Stand: 29. Oktober 2002