Buch: Jedes Sandkorn ist ein Buchstabe
Autor: Arnulf Zitelmann.
Das Leben des Naturwissenschaftlers Georg Christoph Lichtenberg.
In seinem Buch "Jedes Sandkorn ist ein Buchstabe" erzählt Arnulf Zitelmann die Lebensgeschichte des Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799). Lichtenberg war einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler der Aufklärung. Bereits mit 25 wurde er zum Professor ernannt, seine physikalischen Vorlesungen waren bahnbrechend. Zitelmann begnügt sich nicht damit, einfach nur sein Leben nachzuerzählen, er erklärt auch, welche Lebensumstände Lichtenberg wohl zu dem Menschen gemacht haben mögen, der er war, wie er was gemeint haben könnte und wieso es zur Gewohnheit wurde, sein Alter zwei Jahre jünger anzugeben.
Denken im Zickzack
Auch seine Familie wird beschrieben und welches Verhältnis er zu den einzelnen Familienmitgliedern (vermutlich) hatte. Das Buch ist sicher sehr gut, wenn man etwas über den Mensch Lichtenberg oder das Zeitalter der Aufklärung erfahren möchte. Ansonsten ist es jedoch nicht sehr zu empfehlen, es sei denn, man mag schwere Literatur. Denn es ist in einem Stil verfasst, den vermutlich auch Lichtenberg benutzt hätte, und Lichtenberg liebte es, im Zickzack zu denken und auch so zu formulieren. Die vielen Fremdwörter und der komplizierte Satzbau machen das Buch nur sehr schwer verständlich, oft muss man einen Satz mehrmals lesen, um den Sinn zu verstehen. Dabei vergeht einem schnell mal die Lust und durch einige Stellen des Buches muss man sich regelrecht "durchquälen".
Das ist sehr schade, denn das Thema ist eigentlich ziemlich interessant. So wie es geschrieben ist, glaube ich allerdings nicht, dass es viele Leser finden wird, zumindest, was die "jungen Leser" betrifft.
Falls jemand also mal Lust haben sollte, in seiner Freizeit etwas für seine Bildung zu tun, okay. Aber Achtung: "Jedes Sandkorn ist ein Buchstabe" ist nun wirklich kein Buch zum nebenher lesen, es erfordert volle Konzentration - das habe ich oft genug selbst zu spüren bekommen, zum Beispiel, wenn ich mich nach einer Seite mal wieder gefragt habe, was da denn eigentlich drin stand.
Alles in allem wird es vermutlich eines dieser "klassischen Werke" bleiben, die man zwar stets loben, aber nie selber lesen wird...
Autorin / Autor:
Aglaia - Stand: 17. Juni 2002