"...Zwei ohrenbetäubene Schüsse zerfetzen die Luft. Sade hört den gellenden Schrei ihres Vaters, erst höher dann tiefer....Ein aufheulender Motor und das Kreischen durchdrehender Reifen übertönen seine Stimme...Sein Körper ist stocksteif vor Angst..Papa kniet in der Auffahrt, Mama halb an sich gedrückt. Papas starke Hände umfassen sie, versuchen das blutrote Ungeheuer aufzuhalten, das immer größer wird.." Dies soll der Beginn einer schrecklichen Zeit werden...

Sade lebt mit ihrem Bruder, ihren beiden Eltern und ihren Verwandten in Nigeria bei Lagos. Es geht ihnen gut, sie sind nicht arm und eine glückliche Familie. Jedoch nur bis zu diesem Tag. Sades Vater arbeitet für eine - außerhalb Nigerias unbedeutene- Zeitung. Er ist couragierter Journalist. Doch er schreibt keine langweiligen Artikel über Schrebergärten, sondern über die ernste, politische Lage in Nigeria. Es gibt nichts außer der Wahrheit in seinen Artikeln... Doch dieses Mal ist er zu weit gegangen. Die Regierung will ihn aus dem Weg schaffen und lässt deswegen tödliche Schüsse auf das Haus der Familie abfeuern. Es trifft jedoch nicht den Vater sondern die Mutter von Sade (12) und ihrem Bruder Femi (10). Nach dem Tod der Mutter sind alle in sehr großer Gefahr, deswegen hält der Vater es für das Beste, mit seinen beiden Kindern in London beim Onkel unterzutauchen. Noch in der derselben Nacht müssen sie ihre Heimat Lagos verlassen. Zu ihrer Sicherheit müssen aber Sade und Femi mit einer fremden Frau und einer neuen Identität ganz alleine nach London einreisen.
Es wird eine anstrengende und schreckliche Reise, überall lauert die Gefahr, jemand könne entdecken wer sie wirklich sind. Die Frau, die die beiden Kinder als ihre ausgibt, bringt jedoch die Kinder nicht wie verabredet zu ihrem Onkel, sondern lässt sie einfach alleine in einem Café. Nun sind die Kinder erstmal auf sich allein gestellt in einem fremden Land...
Sade und Femi erleben nun das raue London. Mit viel Glück werden sie von einem Kindernotdienst aufgegriffen und kommen nach einigen Umständen in eine Pflegefamilie. Alle sind dort sehr nett zu ihnen und sie sehen nach einer für sie endlos erscheinenden Zeit sogar ihren Vater wieder. Jedoch unter ganz anderen Umständen...
"Die Wahrheit hat viele Seiten. Die Wahrheit ist das Ganze. Und es lohnt sich immer für sie zu kämpfen."

Meine persönliche Meinung zu diesem Buch

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist in einer traurigen und spannenden Art geschrieben, sodass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen. Man frisst es regelrecht in sich hinein. ;-) Zeitweise ist es jedoch (anfangs) etwas schwer zu verstehen, da von der Gegenwart öfters für kurze Zeit in die Vergangenheit gewechselt wird, um Dinge vor dem Tod der Mutter zu erläutern. Dies verringert meiner Meinung nach aber keinesfalls den Lesespaß! Es werden in diesem Buch auch wichtige politische Persönlichkeiten Nigerias erwähnt, die Geschichte selbst ist aber erfunden.
Ich kann dieses Buch einfach nur jedem empfehlen!