Buch: Tanz im Rausch
Autorin: von Carry Slee
Der Roman von Carry Slee handelt von Jan, Melissa und ihrer Clique, die die 8. Klasse einer Oberschule besuchen. Als Melissa eines Tages das Angebot bekommt, in einem Videoclip mitspielen zu dürfen, freut sich die ganze Clique für sie.
Muntermacher machen uncool
Bei der ersten Probe trifft sie Jim, einen anderen Tänzer, den sie sofort sympathisch findet. Als er ihr anbietet, einen Joint zu rauchen, kifft sie mit. Noch findet Jan daran nichts beunruhigend, doch als Melissa ihm beichtet, dass sie auf einer privaten Tanzprobe mit Jim LSD genommen hat, wird er aufmerksam. Er rät ihr, schnellstens von den Drogen Abstand zu nehmen, da er befürchtet, dass es nicht bei einem Mal bleiben wird. Und er behält Recht. Mehr und mehr gerät Melissa in den Bann von Jim und seinen Aufputschmitteln. Eines Tages beobachtet Jan Melissa dabei, wie sie in einer Disco unter Einfluss von Ecstasy tanzt. Ihm wird klar, dass Melissa süchtig ist. Als er sie in der Schule erwischt, wie sie das Portemonnaie eines Klassenkameraden stehlen will, verhärtet sich sein Verdacht. Als auch Melissas Eltern etwas bemerken, geben sie ihr Hausarrest. Von nun an kann Melissa nicht mehr aus dem Haus, außer für die Schule. Eines Tages wird es ihr zuviel, und sie reisst aus. Jan und seine Freunde suchen sie in der ganzen Stadt, doch auch die Polizei kann sie nicht finden. Für Jan ist es eine schreckliche Zeit. Als er eines Tages von einem Freund den Tipp bekommt, bei einer Party vorbeizuschauen, hat er endlich einen Hoffnungsschimmer. Doch gerade, als er den Türsteher überreden will, ihn rein zu lassen, kommt ein Krankenwagen und sorgt für Aufruhr: Jemand hat eine Überdosis genommen. Als die Sanitäter an ihm vorbeikommen, erkennt er das Mädchen auf der Liege: Es ist Melissa...
Kritik
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es nichts verschönert und genau über die Gefahren von Drogen informiert. Es wird gezeigt, wie harmlos die Genussmittel am Anfang wirken und wie sehr man sich in ihnen täuschen kann. Die Geschichte ist sehr aktuell und könnte auch an jedem Ort in Europa geschehen. In Jan kann man sich gut hineinversetzen, und man kann verstehen, warum er zeitweise ziemlich wütend auf Melissa ist. Es hätte mir, als Mädchen, allerdings auch gut gefallen, wenn das Buch aus Melissas Sichtweise geschrieben worden wäre. So hätte man sich auch erklären können, warum sie sich wieder und wieder mit Jim trifft. Ansonsten ist die Geschichte sehr gut gelungen, da auch noch die Liebesgeschichte von Timo und Fleur, zwei Freunden aus Jans Clique, beschrieben wurde. Ich würde das Buch Mädchen und Jungen im Alter von 12-18 empfehlen, die sich mit den Problemen anderer Menschen in unserer Gesellschaft auseinandersetzen wollen (z.B. wird auch das Thema Rassismus im Buch angesprochen) und vielleicht auch etwas daran verändern wollen.
Autorin / Autor:
Silence alias Linda - Stand: 19. September 2001