Die vier Schwestern: Enid
Autorin: Malika Ferdjoukh
Ein Herbstabenteuer mit viel Charme
Die Verdelaines
Das Buch "Die vier Schwestern: Enid" von Malika Ferdjoukh erzählt von Enid, der Jüngsten der Schwestern Verdelaine. Seit dem Tod ihrer Eltern leben Charlotte (Charlie), Geneviève, Bettina, Hortense und natürlich Enid in der Villa Hervé. Charlie, die Älteste der Schwestern, sorgt für sie und die baufällige Villa, mit etwas Unterstützung von der unglücklichen Tante Lukrezia. Auch Basile, der Arzt, ist den Schwestern zugeneigt und will sie gerne Unterstützen um in Charlies Nähe zu sein. Natürlich geht es in einem Damen-Haushalt nicht immer harmonisch zu. Stress ums Badezimmer, Tickereien und schwierige Gespräche um Frauensachen stehen auf der Tagesordnung, dennoch kommen die Verdelains gut zurecht und haben viel Spaß miteinander.
Unheimliches & Liebeskummer
Bei einem Gewitter kracht die Synkomore ein toter, aber bedeutungsvoller Baum in den alten Brunnen. Von da an ist Enid in Sorge, schließlich haben ihre Freunde Swift und Blitz in dem alten Baum gewohnt. Aber auch das Geheule das von nun an immer bei Stürmen erklingt ist beunruhigend. Erst hört es nur Enid, dann hören es alle. Nur Geneviève kann in ihrem Schrankbett gut schlafen. Zum Glück gibt es da noch Charlies Verehrer Basile, der erst mal bei ihnen einzieht um sie zu "beschützen"; und der über Mädchen und Frauen ganz gut Bescheid weiß. Ob Charlie und er heiraten bleibt aber unklar. Auch Bettina ist verliebt. In Juan den Kellner aus dem Lieblingscafé von ihr und ihren Freunden. Auch hier ist noch alles ungewiss, da sie nicht weiß, wie er sie findet. Bettina lässt ihre Unruhe zunächst an Hortense aus, die eigentlich mit ihren Büchern beschäftigt ist und ihr Tagebuch, unter allen Umständen, vor Bettina geheim halten will. Doch dann taucht Colombe auf, die die Ferien bei den Verdelaines verbringen soll bis ihre Eltern zurück sind. Colombe sieht auf den ersten Blick etwas altbacken aus mit ihrem Matrosenkleid und dem langen Zopf. Tatsächlich ist sie aber ein pfiffiges und herzensgutes Mädchen, das mit ihrer Güte Bettina zur Weißglut bringt. Und obwohl Bettina gewarnt wird, begeht sie einen Fehler der sie nachher selbst trifft. Ganz nach dem Motto: "Wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein". Nicht nur Liebeskummer, sondern auch das nächtliche Sturmgeheule bringt immer noch Unruhe in die Villa Hervé. Und da macht Enid sich zusammen mit ihrem Freund Gulliver auf zu eine kleine Abenteuerreise in den Brunnen. Dabei entdecken sie, dass an alten Geschichten oft etwas Wahres dran ist und lüften dabei das Geheimnis des unheimlichen Geheules.
Gute Unterhaltung!
In der Villa Hervé gibt es natürlich noch mehr Ungewöhnliches wie z.b., das Enid mit den Katzen spricht, das der Ofen des Hauses einen Namen hat und launisch ist und das die toten Eltern der Schwestern Verdelaine sich nicht aus dem Leben ihrer Kinder raushalten. Mit einem gewissen französischen Charme der einem beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen zaubert begeistert Malika Ferdjoukh mit diesem etwas mystischen Buch. Sie spricht über Freundschaft, Liebe und vor allem Tod. Durch ihre Fantasie weckt sie Hoffnung und hebt die Endgültigkeit des Todes etwas auf. 148 Seiten gute Unterhaltung!
P.S.: Als Nachfolgebücher sind noch "Die vier Schwestern: "Hortense" (2), "Bettina" (3), und "Geneviève" (4) erschienen.
Autorin / Autor: Magolin - Stand: 17. Oktober 2005