Novemberkatzen
Autorin: Mirjam Pressler
Über ein Kind, das eigentlich niemand so recht brauchen kann
Immer muss die elfjährige Ilse Arbeiten erledigen wie einkaufen gehen, Tisch decken, usw. iIre Brüder entziehen sich dem immer und ihre Schwester Marga lebt bei ihren Großeltern. Wie gern würde sie auch bei ihrer Oma wohnen. Doch sie lebt bei ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung im Gemeindehaus, ihr Vater ist ausgezogen. Nie ist genug Geld da. Sie muss sich mit Horst und Dieter ein Zimmer teilen, Marga hat eines allein. Sie muss hauptsächlich alte Sachen tragen, Marga bekommt so gut wie alles neu. Und Ilse ist schlecht in der Schule. Dass ihr die Lehrerin, bei der sie in die Klasse gekommen ist, nachdem sie sitzengeblieben ist, nur helfen will, indem sie sie zu sich nach Hause zum Üben einlädt, versteht sie nicht. Sonst ist sie ja auch immer nur lästig. Auf der Straße ruft man ihr nach: „Ilse bilse, keiner willse!“, sie muss andere Gemeinheiten aushalten und die Kinder auf der Straße wollen nicht mit ihr spielen. Sie hat es nicht leicht, muss auf dem Feld helfen, um wenigstens ein bisschen Geld für die Familie dazuzuverdienen. Denn Geld ist immer knapp. Schließlich lernt sie Helmut kennen. Der Junge wohnt mit seiner Familie ebenfalls im Gemeindehaus. Helmut ist ans Bett gebunden, denn er kann nicht mehr laufen. Eigentlich findet sie doof, dass sie immer mit ihm zusammen ist. Trotzdem geht sie immer wieder zu ihm. Einmal findet sie ein kleines Kätzchen, es bewegt sich noch. Endlich hat sie etwas, um das sie sich kümmern kann. Sie pflegt es, nennt es Mohrle, endlich hat sie etwas Warmes, Weiches, etwas, womit sie spielen kann, alles verändert sich durch das Kätzchen, doch ihre Mutter erlaubt ihr nicht, es zu behalten, denn im Gemeindehaus sind Tiere nicht erlaubt. Also bearbeitet sie ihre Oma so lange, bis das Kätzchen bei ihr bleiben kann. Nur versetzt es ihr immer einen Stich, wenn Marga mit Mohrle schmust. An Weihnachten kommt ihr Vater zu Besuch zu ihrer Großmutter. Wie Ilse diese Situation meistern wird?
*Meine Meinung*
Ich finde, das Buch könnte man als „nettes Buch“ bezeichnen. Es ist eine schöne Geschichte, doch finde ich, dass der Klappentext, der das Kätzchen erwähnt letztendlich nicht so viel mit der ganzen Geschichte zu tun hat. Überhaupt ist die „Episode“ mit der Katze ziemlich kurz. Außerdem finde ich, dass der Weg aus der Isolation nicht ganz deutlich ist, denn am Schluss verkriecht sie sich doch wieder allein in ihr Zimmer. Die Geschichte hat trotzdem viel Schönes und auch etwas Rührseliges. Ilse kann einem auch Leid tun. Sie muss viel einstecken, zum Beispiel macht ihr einmal ein Freund ihres Bruders die Puppe kaputt, einfach so. Oder ihre Oma bestraft sie für etwas, was sie nicht getan hat und Ilse kann sich nicht dafür entschuldigen, wie denn auch?! Letztendlich ist es ein schönes, ein besonderes Buch, das aber ganz sicher nicht allen gefallen muss und wahrscheinlich auch nicht jedem gefallen wird. Aber wer solche Geschichten mag, der sollte es lesen.
Autorin / Autor: eulalia - Stand: 29. Dezember 2006