Lapislazuli - im Auge des Bären
Autor: Volker Krappen
Ein wunderbares Buch mit schönen Ideen
*Darum geht’s:*
In „Lapislazuli“ geht es um das Großstadtmädchen Sophie und den Neandertalerjungen Bataa. Sophie macht im Pjirntal, einem unbekannten Alpental, zusammen mit ihrem Vater Tom, dessen Freundin Christine und Christines Tochter Lissy, Sophies „Schwester“, Wanderurlaub. Eines Nachts läuft sie aus der Berghütte weg, weil sie es mit den „anderen“, die ihr ihren Vater wegnehmen, nicht mehr aushält. Mitten im Wald trifft sie dabei auf Bataa, der von einem Meteoriten aus dem Gletscher aufgeweckt wurde, in dem er 25000 Jahre eingefroren war. Zuerst scheinen die Unterschiede zwischen ihnen unüberbrückbar zu sein, doch dann entdecken sie immer mehr Gemeinsamkeiten. Als dann aber Heckl, der Assistent von Lissys Vater, dem Direktor des dortigen Heimatkundemuseums, Bataa einfangen will, um ihn genauer zu erforschen, spitzt sich die Lage zu. Sophie traut sich nicht, jemand von Bataa zu erzählen, der ihm helfen könnte, während dieser unbedingt ins „Mmbà-uff“, eine verschüttete Höhle weit oben in der Nähe des Gletschers gelangen will.
*Meine Meinung:*
Als ich das Buch las, fiel mir als erstes auf, wie eindrucksvoll realistisch Bataa dargestellt ist. Wenn man die Passagen seiner Gedanken liest, fängt man manchmal an zu träumen, wie es wäre, wenn es noch eine zweite „Sorte“ Menschen auf dieser Welt gäbe. Auch die Sprache und die Religion Bataas sind glaubwürdig und bilden einen erfrischenden Gegensatz zu unserer eigenen Kultur. Auch Sophie kann man gut verstehen, wenn sie in Gedanken über Christine und Lissy wettert, auch wenn man eigentlich merkt, dass die beiden gar nicht so schrecklich sind. Aber würde denn nicht sauer werden, wenn man seinen Vater, der jahrelang ganz alleine für einen selbst da war, plötzlich mit 2 anderen Leuten „teilen“ müsste. Trotzdem ist es natürlich schön, dass die drei sich am Ende des Buches schließlich gut verstehen.
*Fazit:*
Lapislazuli ist ein wirklich schönes Buch über eine etwas andere Freundschaft, mit Spannungsmomenten, aber auch romantischen und lustigen Szenen, also mit allem, was zu einem guten Buch gehört, auch wenn das Ende ein wenig traurig ist. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen.
Autorin / Autor: Broeckchen - Stand: 23. Oktober 2006