Katharina

Autorin: Nina Blazon

"Katharina" ist ein historischer Roman von Nina Blazon, der die Erlebnisse dreier junger Menschen in Zeiten des Kriegs und Aufbruchs schildert. Am russischen Hof herrscht Aufruhr: Die alte Zarin Elisabeth wird immer schwächer, schon bald wird ein neuer Herrscher den Thron besteigen. Doch Elisabeths Neffe, der Holsteiner Peter, ist in Russlands ärgsten Feind, Friedrich II. von Preußen, vernarrt, mit dem Russland im Krieg steht. So beschließt seine Ehefrau Katharina mit einem nicht ungefährlichen Plan selbst den Thron zu erobern. Auf ihrem Weg zur souveränen Kaiserin begleiten sie die geheimnisvolle "Schneegräfin" Valentina, der mutige Dima, der als Soldat das Abenteuer sucht, und das innerlich zerrissene Samojedenmädchen Sinaida. Der Roman spielt zur Zeit des Siebenjährigen Krieges. Russland steht dabei auf der Seite Spaniens und Österreichs, die auch von Frankreich gegen die Preußen und Briten unterstützt werden. Wie auch im Buch beschrieben, mussten die Russen zunächst große Verluste einstreichen. Schließlich war die preußische Armee im Vergleich zu den Vorjahren riesig. Doch als die Preußen in den Jahren 1758 und 1759 schwere Niederlagen erlitten, schien sich das Blatt zu wenden. In dieser militärisch bedeutsamen Phase war es für Katharina von entscheidener Bedeutung, die Garden auf ihrer Seite zu wissen. Durch den Tod Elisabeths fiel der Krieg jedoch zu Gunsten des Hauses Brandenburg aus.

*Meine Meinung*
Aufgrund des historischen Stoffes erscheint "Katharina" auf den ersten Blick als schwer lesbares Buch. Mit ein wenig Vorwissen über das Zeitalter der Aufklärung kann man sich aber gut in die Geschehnisse hinein versetzen. Im Roman werden sowohl reale, als auch fiktive Personen beschrieben. Anders als bei Sinaida, die im Nachwort zur Kunstfigur erklärt wird, bleibt unklar, ob Valentina und Dima historisch belegte Personen sind. Dies ist zumindest bei der Zarenfamilie, den Orlow-Brüdern und den Politikern eindeutig. Mir hat an dem Buch besonders gefallen, dass man sich gut in die Welt des Zarenhofes einfühlen kann. Außerdem konnte ich mir von den meisten Charakteren ein umfassendes Bild machen. Nur konnte mir das bei Katharina, um die sich das Buch dreht, nicht recht gelingen. Dem Anspruch, mit Hilfe der verschiedenen Charaktere um sie herum ein "Porträt von ihr zu zeichnen" (Klappentext), wird der Roman leider nicht gerecht. Trotzdem bleibt "Katharina" empfehlenswert, da sich immer mehr Spannung aufbaut, die am Schluss mit einem Feuerwerk der Emotionen entladen wird.

Autorin / Autor: corinnamariella15 - Stand: 7. Februar 2007