TV-Journalismus, ein Traumberuf? Genau auf diese Frage geht das Buch mit einem interessanten Konzept ein: einem Vorwort der Herausgeber folgen zehn Beiträge bekannter Profis und ein Nachwort von Ulrich Wickert. Direkt von den Fernsehmachern sollen alle Fragen beantwortet werden: Einstieg und Chancen, Arbeit in einer Redaktion, Wahl der Themen, Recherche, Texten, Dreharbeiten und Schnitt, freies Arbeiten, Interview, Moderation, Abnahme und die richtige Bewerbung. Hält das Buch wirklich, was es verspricht?

Als ich es zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich überrascht, weil ich ein großes gebundenes Buch mit vielen bunten Grafiken erwartet hatte, wie das bei so vielen (eher nutzlosen) Berufswahlbüchern der Fall ist. „Faszination TV-Journalismus“ ist dagegen eher wie ein Heft randvoll mit schwarzweißem Text. So viel zu lesen hatte ich nicht erwartet ;)

Gespannt begann ich mit dem Vorwort: eine lockere Einführung, gespickt mit komplizierten Zusammenhängen und lustigen Anekdoten. Natürlich wird auch klar gemacht, dass der Einstieg mühselig und alles andere als einfach ist, doch „wo ein Wille ist, ist ein Weg“! Von den angekündigten „Prominenten“ kannte ich tatsächlich eine, und zwar Marietta Slomka vom heute-journal, die ihre Interview-Tricks verrät. Aber nicht nur dieses Kapitel, sondern alle zehn Beiträge sind verständlich und locker zu lesen.

Man hat wirklich das Gefühl, dass Insider in die verrückte Welt der Voxpops, Hospitanten, Praktikanten, festen Freien und Eyecatcher; der Stringer und der Teaser einführen. Da den Überblick zu behalten, ist nicht ganz einfach - zum Glück gibt es hinten ein Glossar der Fernsehsprache. Auch im Anhang zu finden ist eine Liste der verschiedenen Sender, Fachhochschulen und Universitäten die Volontariate bzw. Studiengänge anbieten.

Die Artikel sind sehr umfassend und gerade deshalb so hilfreich – wenn man sich seines Traumberufes schon sicher ist. Wer einen knappen Einblick in die Welt des Fernsehjournalismus gewinnen wollte, ist mit diesem Buch wohl etwas überberaten. Leute, die es ernst meinen, sollten sich dieses Buch allerdings auf keinen Fall entgehen lassen - für alle Unsicheren empfehle ich eher die Seite der Bundesagentur für Arbeit. ;)