Adventskalender aus Alltagsmüll der Weihnachtszeit

Beitrag von Emilie, Pia und Penelope, 13 Jahre, Gymnasium Renningen

Motivation

Wir haben als Klasse im letzten Schuljahr an einem Nichtraucher-Wettbewerb teilgenommen und es hat uns großen Spaß gemacht. Wir wollten dieses Schuljahr wieder so etwas machen, dieses Mal aber in Gruppen und zu verschiedenen Themen. Unsere Klassenlehrerin hat im Internet recherchiert, welche Schülerwettbewerbe es dieses Jahr gibt und uns verschiedene vorgeschlagen. Wir drei fanden den Upcycling-Wettbewerb am interessantesten.
Als wir uns entscheiden sollten, welchen Wettbewerb wir machen wollen, haben wir natürlich das Stichwort „Upcycling“ in die Google-Bildersuche eingegeben und festgestellt, dass es schon unheimlich viele Ideen gibt und es gar nicht so einfach ist, etwas Neues zu finden. Aufgefallen ist uns aber, dass viele gute Ideen, Ausgangsstoffe nutzen, die nicht jeden Tag als Müll anfallen (z.B. alte Wörterbücher) und / oder dass man sehr geschickt sein muss oder spezielle Geräte besitzen muss, um die Produkte herzustellen (z.B. Nähen mit der Nähmaschine).
Wir beobachten jeden Tag zu Hause, wie viel Müll im Alltag anfällt, auch wenn sich unsere Eltern bemühen, möglichst viele offene Lebensmittel zu kaufen. Die Verpackungsmaterialien bestehen oft aus wertvollen Stoffen, die entweder verbrannt werden oder nur mühsam und teuer wiedergewonnen werden können, um daraus neue Produkte zu machen.
Um dieser Verschwendung, die ja auch zu Umweltverschmutzung führt, weil Dinge oft achtlos weggeworfen werfen, haben wir uns überlegt, etwas herzustellen, das aus echtem Alltagsmüll besteht, so dass dieser zumindest ein zweites Mal sinnvoll verwendet wird.
Außerdem war es uns wichtig, dass man nichts Spezielles braucht oder können muss, sondern mit Schere, Tacker, Stiften und Klebstoff (Klebestift, Flüssigkleber, Tesafilm) auskommt.

Entstehungsgeschichte

Anfang Dezember bekamen wir jede einen Adventskalender, auch die meisten unserer Klassenkameraden hatten jeder mindestens einen. Wir haben festgestellt, dass gerade viele Schokoladen-Adventskalender keine hochwertige Schokolade enthalten, teilweise enthält diese wohl sogar Schadstoffe. Außerdem fällt Verpackungsmüll an.
Da kamen wir auf die Idee, einen Adventskalender aus Alltagsmüll herzustellen, den man individuell befüllen kann.

Umsetzung der Projektidee

Wir begannen den zu Hause anfallenden Müll nach Verpackungen zu durchforsten, die sich als Behältnis für Adventskalender-Geschenke eignen könnten. Voraussetzung war, dass die Öffnung groß genug war, um die Verpackung zu befüllen. Zudem musste es möglich sein, die Verpackung mit Wasser und Spülmittel so gründlich sauber zu machen, dass sie nicht riecht oder schimmelt. Da Adventskalender von Kindern benutzt werden, haben wir auch darauf geachtet, dass die Verpackungen keine scharfen Kanten haben.
Sehr einfach war das z.B. mit leeren Cremedosen, Kartoffelchipsdosen und Marmeladengläsern, aber auch Klopapierrollen, Eierkartons, Käseschachteln und andere Kartons eigneten sich gut. Wir fanden außerdem eine Margarineverpackung mit Deckel sowie ein Holzkistchen.
Joghurtbecher und Konservendosen fanden wir auch viele, aber es war gar nicht so einfach, sie zu verwenden, da sie ja nicht zu verschließen sind. Da beim Weihnachtsessen aber oft Papierservietten auf dem Tisch liegen, die am Ende doch nicht jeder verwendet, so dass noch unbenutzte übrigbleiben, konnten wir auch dieses Problem lösen.
Tetrapacks von Fruchtsäften haben eine zu kleine Öffnung, daher haben wir sie an der Seite aufgeschnitten, um sie befüllen zu können. Ebenso sind wir mit einer Duschgelflasche verfahren.
Einen Gutschein kann man wie bei einer Flaschenpost in einer leeren Flasche verpacken.
Nun sollte das Ganze ja noch ein bisschen weihnachtlich aussehen. Daher haben wir nach dem Auspacken der Weihnachtsgeschenke das Geschenkpapier genommen und Stücke herausgesucht, die nicht eingerissen oder mit Tesafilm beklebt waren. Außerdem hatten wir in der Weihnachtszeit Werbeprospekte gesammelt und auch aus denen weihnachtliche Motive ausgeschnitten. Damit haben wir dann unsere Verpackungen beklebt. Teilweise haben wir sie auch bemalt oder beschrieben. Manche haben wir auch mit übriggebliebenen Papierservietten beklebt.

Emilie, Pia und Penelope, 13 Jahre, achte Klasse
Emilies Mama hat uns beim Sammeln und Säubern der Verpackungen unter-stützt.

Beteiligte

Emilie, Pia und Penelope, 13 Jahre, achte Klasse
Emilies Mama hat uns beim Sammeln und Säubern der Verpackungen unterstützt. Unsere Klassenlehrerin, Frau Freckmann, hat es auch übernommen, die Unterlagen per E-Mail an Sie zu schicken.

Umweltbezug

Unser Adventskalender führt Alltagsmüll einer Wiederverwendung zu. In der Zeit, in der wir an unserem Projekt gearbeitet haben, ist uns schon aufgefallen, dass jeden Tag unheimlich viel Müll anfällt, auch wenn man sich beim Einkaufen bemüht, möglichst viele offene Lebensmittel zu kaufen. Bei uns im Landkreis Böblingen ist es auch so, dass recyclebarer Müll auf den Wertstoffhof gebracht und sortiert werden muss, was richtig viel Arbeit ist. Bestimmt sind Leute dafür auch immer wieder zu faul, so dass wertvolle Rohstoffe in der Restmülltonne und damit in Müllverbrennungsanlage landen.
Deshalb denken wir, dass ein Adventskalender wie unserer, einen Beitrag leisten kann, über Müllwiederverwendung und Müllvermeidung nachzudenken.
In der Vorweihnachtszeit ist es ja oft stressig und da hat man vielleicht nicht die Zeit, einen Adventskalender zu basteln. Da unserer ja während der jetzigen Weihnachtsferien schon entstanden ist, ist er schon fertig und kann bis zum kommenden Dezember nach und nach mit Kleinigkeiten gefüllt werden, so dass man nicht in Versuchung kommt, einen fertigen Adventskalender zu kaufen, der dann wieder Verpackungsmüll produziert.

    Hier geht es zur Wettbewerbsausschreibung

    Autorin / Autor: Emilie, Pia und Penelope