Longboard aus Holzresten

Beitrag von Thomas Olbrich aus dem RBB (Regionales Berufliches Bildungszentrum) Müritz

Motivation

Ich finde es schade, dass so viele Rohstoffe weggeschmissen werden, die eigentlich noch verwendet werden könnten. Es werden unnötig viele Bäume gefällt, die man sich auch hätte sparen können, wenn man Holzverschnitte weiter minimieren würde und die Holz-Reste besser verwerten würde. Dies habe ich in Praktika bei einer Bootswerft praktisch erlebt. Die kleinen Restfurnierstücke, die beim Bootsbau entstehen, wurden nicht weiter verarbeitet. Für mich waren diese Holzabfälle aber zu schade wegzuwerfen und dadurch ist die Idee zur Weiterverwendung dieser Reststücke entstanden.

Entstehungsgeschichte

Ich habe mehrere Praktika in einer Bootswerft absolviert und dort gesehen, wie viel Holz, darunter auch Tropenholz, jedes Mal weggeworfen bzw. verbrannt wurde. Daraufhin habe ich in meinem Praktikumsbetrieb nachgefragt, ob ich mir ein paar Reste mitnehmen könnte, und ich habe mir überlegt, wie ich daraus ein Longboard bauen könnte. Ich wollte damals auch ein Longboard haben, weil viele meiner Freunde eins hatten. Da mir aber die finanziellen Mittel dafür fehlten, musste ich nach einer Alternative suchen und ich habe sie im Selbstbau aus Holzresten gefunden.

Umsetzung der Projektidee

Ich habe zuerst Furnierreste aus der Bootswerft gesammelt und mit einer Technik aus dem Bootsbau in mehreren Lagen verklebt. Danach habe ich die Form ausgesägt und die Kanten und die Flächen geschliffen. Anschließend wurde das Produkt zweimal lackiert, um eine hohe Haltbarkeit zu erreichen und Griptape aufgebracht. Das gesamte Board wurde in Handarbeit gefertigt. So entstand
mein erstes Longboard.

Beteiligte

Ich bin Schüler im Fachgymnasium für Gestaltungs- und Medientechnik der RBB Müritz, und die Mitschüler aus meiner Klasse haben mir bei der Entwicklung der Produktform des Longboards und des Logos geholfen. Außerdem werden Tischler Auszubildende aus unserer Schule mehrere Prototypen umsetzen. In der 12. Klasse sollten wir ein Designprojekt zur Entwicklung eines beliebigen Produktes bearbeiten. Dabei mussten wir von der Konzeption bis hin zur Gestaltung unseres Endproduktes alles selber gestalten und uns Zielgruppen und Vermarktungsmöglichkeiten erarbeiten und begründen. Ich habe dafür mein
erstes Longboard aus dem Praktikum verwendet. Die Mitschüler aus der Klasse und die Lehrerin Frau Weigel fanden diese Idee so gut, dass wir beschlossen haben, auch in diesem Schuljahr weiter an der Idee mit dem Longboard zu feilen.
Im Kunstunterricht entwickelten wir gemeinsam eine geeignete dynamische Form für das Board. Im Gestaltungs- und Medientechnik Unterricht entwarfenn wir gemeinsam Logovarianten für das Board. Da unsere Schule eine berufliche Schule ist und es auch die duale Ausbildung an unserer Einrichtung gibt, wurde die Tischlerklasse mit in unser Projekt einbezogen. Die Tischler werden mehrere Longboards nach unseren Entwürfen im Unterricht herstellen. Sie werden dabei besonders das Verfahren des Arbeitens mit Furnieren als Recycling-Werkstoff kennenlernen. Das passiert aber erst nach dem Einsendeschluss des Wettbewerbs. Deshalb habe ich erneut ein Board für den Wettbewerb nach unseren Klassenvorstellungen gebaut.

Umweltbezug

Wenn man öfter solchen Holzverschnitt verwenden würde, und in meinem Praktikumsbetrieb waren diese Abfälle vor allem Tropenholzreste, dann könnten viele Bäume aus dem Regenwald stehen bleiben, und der Regenwald würde ein wenig geschont werden. So wurde bei meinem Longboard nur Holz verwendet, welches sonst im Betrieb verbrannt worden wäre. Die sinnlose Vergeudung von Rohstoffen würde ein wenig reduziert werden, und ein Longboard muss wirklich nicht aus neuen Furnierhölzern produziert werden, wo doch bei der Herstellung erneut Holzabfälle entstehen würden. Longboars können mit der selben Qualität
auch aus Restmaterialien hergestellt werden und so würde man den Spaß mit den Longboards ohne schlechtes Gewissen genießen können.

Hier geht es zur Wettbewerbsausschreibung

Autorin / Autor: Thomas Olbrich