Recycling Schuhe (100% nachhaltig)
Beitrag von Ariadna Clauss Blasco (18 Jahre)
Motivation
Unser Planet ist alles, was wir haben und wir müssen darauf aufpassen!
Entstehungsgeschichte
Durch das W-Seminar mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ bin ich auf die Idee gekommen, für dieses drei Paar nachhaltige Schuhe herzustellen, wobei ich alte Stoffe upcycelt habe (z.B jedes Paar mit einer Sohle aus alten Autoreifen) und eine nachhaltig hergestellte Birkenstockeinlage für ein weiches Fußbett benutzt habe, damit die Schuhe auch tragbar sind.
Umsetzung
Die Umsetzung der Projektidee bestand darin, nachhaltige Schuhe herzustellen, wobei beachtet werden sollte, dass die Schuhe entweder aus nachhaltigen oder recycelten Materialien bestehen. Zu Beginn hatte ich zahlreiche Ideen und versuchte, diese auf meinen ersten Skizzen
festzuhalten, wobei sich beim Zeichenprozess schließlich die Idee herauskristallisierte, die ich am besten fand. Letztendlich habe ich mich für drei Modelle entschieden: Sandalen aus Festivalbändchen, Sandalen, die den katalanischen „espardenyes“ sehr ähneln und zuletzt für Sneakers, hergestellt aus alten Kaffeesäcken aus einer regionalen Kaffeerösterei. Jedes der drei Paare besitzt eine Sohle aus alten Autoreifen. Um diese zu besorgen, fuhr ich zuerst zu einem Schrottplatz in der Nähe. Da Autoreifen durchgehend mit Drähten versehrt sind, war es unmöglich diese zu schneiden. Schließlich wendete ich mich an eine Firma, die Dachdeckerschuhe herstellt, da diese meistens mit Autoreifensohlen versehen sind. Dort habe ich mehrere Autoreifenteile ohne Draht erworben. Da das Ziel war, diese Schuhe zukünftig auch im Alltag tragen zu können, suchte ich nach guten Einlagen, die den Fuß schützen. Schließlich entschied ich mich für Birkenstock
Ersatzeinlagen aus Kork, da diese aus ein angenehmes Fußbett besitzen und aus recycelten Weinkorkenresten bzw. nachhaltigem Kleber bestehen. Für die Sneaker benutzte ich die alten Einlagen meiner Dr. Martens Schuhe.
Um das Oberteil des ersten Paars herzustellen begann ich bei Freunden und Bekannten Festivalbändchen zu sammeln bis genug vorhanden waren. Ich änderte das Design der Schuhe so, dass die Sandalen mit einer Plateausohle versehen wurden und die Festivalbändchen auf einen schwarzen Stoff aufgenäht waren, zum einen aus ästhetischen Gründen, zum anderen aber auch für einen besseren Halt. Dann maß ich meinen Fuß ab und markierte die Stellen, an denen ich die Riemen der Sandalen gerne hätte. Als ich dann ungefähr die Form hatte, die ich mir für das Oberteil der Schuhe vorgestellt hatte, legte ich transparentes Backpapier um meinen Fuß und pauste die Form ab. Somit erhielt ich ein Schnittmuster für mein erstes Paar Schuhe.
Als nächstes schnitt ich diese Form aus einer alten schwarzen Jeans aus, einmal für rechts und einmal für links, und nähte horizontal die Festivalbändchen mit einer Nähmaschine auf.
Für das Oberteil des zweiten Paars ließ ich mir ein komplett neues Design einfallen, welches mit der ersten Skizze nicht so viel gemeinsam hat. Zuerst schnitt ich aus einer schwarzen und einer blauen Jeans, für den rechten und den linken Fuß den Frontteil des Schuhes aus. Daraufhin schnitt ich aus einem Milchkarton zwei Formen aus, die ich an mein Fersenbein anpasste. Auf diesen Karton nähte ich den Stoff aus den Kaffeesäcken und nähte eine Schlaufe ein. Um Schnürbänder herzustellen, schnitt ich ein altes T-shirt in Streifen und stabilisierte diese Streifen durch eine Naht.
Für das dritte Paar nahm ich ein altes Paar Sneaker und pauste dessen Schnittmuster auf Backpapier ab. Anschließend schnitt ich alle Teile für den Schuh aus einer alten Fleecejacke aus und vernähte diese mit dem Jutestoff der Kaffeesäcke. Das weiche Fleece sollte als Futter dienen, der raue Jute Stoff als Obermaterial. Für das Vorderblatt und die Zunge nahm ich eine zweite Fleecejacke, um ein bisschen Farbvariation in die Schuhe zu bringen. Nun klebte ich alle Stoffteile an eine alte Einlage, die ich noch zuhause herumliegen hatte. Da durch den dünnen Stoff der Jacke das Vorderblatt kaum eine Form hatte, machte ich mir Gedanken, wie ich dieses Problem lösen könnte. Währenddessen wollte ich Löcher in die Seiten der Schuhe stanzen, um dort die Schnürsenkel durchfädeln zu können, jedoch ergab sich ein weiteres Problem: Der Jutestoff war zu unstabil. Daraufhin hatte ich die Idee für die Schnürsenkel Schlaufen aus einem alten Hemd in die Seiten zu nähen, was auch klappte. Beim Vernähen der Schlaufen stabilisierte ich gleichzeitig den Jutestoff.
Als die Oberteile der Schuhe fertig waren besuchte ich einen Schuster vor Ort, welcher mir seine Werkstatt zur Verfügung stellte und mir erklärte, wie man den Schuhboden herstellte. Ich brachte die fertigen Oberteile und die Autoreifenteile mit und erklärte ihm mein Konzept. Da zwei der Schuhe Plateau Sohlen haben sollten, stellte er mir Naturkork zu Verfügung. Nun strich ich die Autoreifen und mehrere Korkschichten mit Kleber ein und ließ diesen antrocknen. Daraufhin legte ich den Schuh in eine Presse, welche mit Luftdruck die Sohle und den Kork gleichmäßig an die Einlage presste.
Da noch Ränder von den Korkeinlagen und den Autoreifen abstanden, schliff ich diese mehrmals mit einer Schleifmaschine ab und stellte somit meine Schuhe fertig. Doch mit den Sneaker war ich nicht zufrieden, da ich die Form nicht mochte. Da ich für die Verpackung der
Schuhe mein eigenes Papier aus Zeitungsresten schöpfte, benutzte ich den Rest der Paste um eine Schablone für eine schöne Vorderkappe zu formen. Der Schuster lieh mir zu diesem Zweck eine Schuhleiste aus. Ich führte die Leisten in die Schuhe ein, legte eine Plastiktüte über meine Schuhe, und bedeckte die Vorderseite mit der Papierpaste. Dann ließ ich alles über Nacht trocknen. Am nächsten Tag klebte ich roten Fleecestoff über die fertige Pappschablone und nähte das Ganze schließlich an den Schuh. Anschießend fügte ich noch einzelne ästhetische Details hinzu und stellte mein letztes Paar Schuhe fertig. Für die Verpackung nahm ich die Reste der Kaffeesäcke und nähte daraus kleine Jutebeutel. Zum Schließen habe ich jeweils einen alten Schnürsenkel um den Jutesack gebunden. Jeder Beutel ist mit einem Etikett aus selbstgeschöpften Papier mit meinem selbst gestalteten Logo versehen.
Beteiligte
Ich und der Schuster, der mir erklärt hat, wie man Schuhe herstellt und mir seine Werkstatt zur Verfügung gestellt hat.
Umweltbezug
Upcycling -> weniger CO2 Ausstoß, weniger Müll
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Autorin / Autor: Ariadna Clauss Blasco