Fremdformat - Nachhaltiger Schmuck

Julia und Steffi stellen in individuellen Schmuck aus Materialien her, die als Reste in der metallverarbeitenden Industrie anfallen

Seit 2014 stellen die beiden Gründerinnen Julia und Steffi individuellen Schmuck in Heidelberg her. Das Besondere daran ist, dass sie den Anspruch haben, so nachhaltig wie möglich zu produzieren und dabei Ressourcen wie Altmetalle und recyceltes Gold und Silber verwenden. Auf LizzyNet stellen sich die beiden Unternehmerinnen genauer vor.

*Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein nachhaltiges Schmucklabel zu gründen?*
Das war  ein Prozess, wir haben schon vor vielen Jahren angefangen, uns mit Umweltthemen zu beschäftigen, z.B. auch welche Auswirkungen Fleischkonsum auf die Umwelt hat. Das Thema Mode und Accessoires kam dann ganz automatisch mit dazu, und letztendlich war es für uns selbstverständlich, auch unser Label unter diesen Gesichtspunkten zu gründen.

*Welche (gebrauchten) Materialien verwenden Sie zur Herstellung des Schmucks?*
Wir verwenden hauptsächlich Materialien, welche als Reste oder „Abfall“ in der metallverarbeitenden Industrie anfallen. Das bedeutet, dass wir auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen, welche ansonsten auf den Müll gewandert wären oder später mehr oder weniger aufwändig wieder in den Kreislauf zurück geführt werden müssten. Außerdem beziehen wir unsere Rohstoffe von regional ansässigen Hersteller_innen, wir kennen unsere Lieferkette also genau und verzichten gänzlich auf den Einsatz von Edelmetallen, welche unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Deshalb kommt bei uns kein Neugold oder -silber zum Einsatz, sondern ausschließlich recyceltes Gold und Silber.

*Auf welchem Wege kommen Sie an diese Materiaien?*
Wir arbeiten mit meist lokal ansässigen metallverarbeitenden Betrieben, bei denen Reste verschiedener Art anfallen.

*Haben Sie selbst eine Werkstatt?*
Wir stellen in unserer Werkstatt in Heidelberg jedes Schmuckstück selbst her. Außerdem stemmen wir auch den Onlineshop, Versand, Marketing, Vertrieb etc. alles selbst.

*Wo verkaufen Sie den Schmuck?*
Über unseren eigenen Onlineshop www.fremdformat.de und über verschiedene Einzelhändler_innen und Concept Stores in Deutschland und der Schweiz.

*Upcycling ist ja inzwischen ein großer Trend geworden; auch viele Privatpersonen stellen Do-it-Yourself-Produkte her und verkaufen sie über das Internet. Kann ein Unternehmen wie Sie es betreiben sich gegenüber diesem Trend behaupten?*
Da wir uns bereits seit vier Jahren als erfolgreiches Schmuckunternehmen am Markt behaupten, sehen wir Privatpersonen, welche DIY Produkte herstellen, gelassen. Neben gutem Design achten immer mehr Menschen auch auf Themen wie Nachhaltigkeit, Herkunft der Materialien und faire Arbeitsbedingungen. Wir sind überzeugt davon, dass aus diesem Trend heraus eine Bewegung entsteht, der immer mehr Menschen folgen werden.

*Sind Ihre Kund_innen auch überzeugte Nachhaltigkeits-Fans oder werden sie dazu, wenn sie mitbekommen, dass Sie sich der Idee verpflichtet fühlen?*
Unsere Kund_innen kommen sowohl aus der „günen Szene“ als auch aus dem konventionellen Bereich. Schön wäre natürlich, wenn wir diesen Kund_innen mit unseren Produkten einen kleinen Denkanstoß in Richtung Nachhaltigkeit geben können. Denn Nachhaltigkeit und gutes Design schließen sich nicht aus.

*Was ist Ihr nächster großer Traum bezüglich Ihres Unternehmens?*
Wir wünschen uns, dass „grüne Marken“ wie wir noch mehr den Massenmarkt erorbern und die konventionellen Händler_innen ihr Blickfeld dafür erweitern.

*Vielen Dank für das Interview!*

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Autorin / Autor: Redaktion/ Fremdformat