Digitales Entrümpeln

Bitkom-Umfrage: Fast jede_r Zweite entfolgt und entfreundet regelmäßig Online-Bekannte

Ist das eine Person, die ich wirklich kenne? Bin ich tatsächlich noch mit den Meinungsäußerungen einverstanden, die dieser Mensch so von sich gibt? Egal, ob entfernte Bekannte, Freund_innen, denen man sich nicht mehr so richtig nahe fühlt, oder sogenannte Influencer, deren Themen man nicht mehr so interessant findet: Fast jede_r zweite Social-Media-Nutzer_in (46 Prozent) überprüft regelmäßig seine Kontakte in sozialen Netzwerken und "entfreundet" sich beziehungsweise entfolgt einigen davon wieder. Das kam bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom heraus, für die 1.212 Internetnutzer_innen ab 14 Jahren befragt wurden.

Der Trend, das eigene Smartphone, Tablet oder den PC aufzuräumen und online in den sozialen Netzwerken auszumisten, hat auch schon einen eigenen Namen: Digital Declutter - zu deutsch: Entrümpeln. Und wärend das Aufräumen des eigenen Zimmers vielen Jugendlichen schwerer fällt als Erwachsenen, scheint das Ordnunghalten in der digitalen Welt keine Altersgrenze zu kennen: So geben 47 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, 46 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 45 Prozent der 50- bis 65 Jährigen an, regelmäßig online aufzuräumen. „Wir vernetzen uns online miteinander, aber nicht zwingend für ein Leben lang. Das digitale Aufräumen kann den normalen Frühjahrsputz ergänzen“, sagt Linda van Rennings, Social-Media-Expertin beim Bitkom. „Es gibt Menschen, denen es vor allem darum geht, online viele Kontakte vorweisen zu können und andere, die sich – so wie im echten Leben auch – digital trennen, wenn man sich auseinander entwickelt hat.“

Für alle, die zu Ostern einen digitalen Frühjahrsputz erwägen, hat Bikom noch einige Tipps parat:

*Desktop aufräumen*
Wer den Bildschirmhintergrund vor lauter Icons nicht mehr sieht, sollte sich mal ein wenig mehr um sein Ablagesystem kümmern und Dateien und Verknüpfungen löschen, die nicht mehr gebraucht werden.

*E-Mail-Ordner bereinigen*
Überquellende Postfächer könnte man wieder geräumiger machen, indem man den Gelöscht- und Spam-Ordner löscht, sich von allen Newslettern abmeldt, die einen nicht mehr interessieren, und Mails direkt nach dem Lesen und Bearbeiten zu löschen, wegzusortieren oder zu archivieren. Wer am Ende eines Tages einen leeren Posteingang hat, kann befreit in den nächsten Tag starten.

*Kontakte durchgehen*
Zum digitalen Frühjahrsputz gehört auch, einmal alle Kontakte durchzugehen, die sich in der Vergangenheit angesammelt haben. Wann hat man das letzte mal mit der Person zu tun gehabt? Ist da überhaupt noch Interesse, oder regt man sich über die Beiträge der Bekannten eines Bekannten ohnehin nur auf oder verfolgt den YouTuber gar nicht mehr, von dem man vor Jahren noch jedes Video angeschaut hat. Auch Fake-Follower lassen sich mit Online-Tools identifizieren und ausmisten.

*Unbenutzte Apps deinstallieren*
Hilfreich ist auch, die Apps durchzugehen, die man nicht mehr benutzt und diese zu deinstallieren. Das führt nicht nur wieder zu etwas mehr Speicher auf dem Gerät, sondern könnten auch die Akkulaufzeit verlängern, denn manche Apps verbrauchen je nach Betriebssystem im Hintergrund, auch wenn sie nicht aktiv benutzt werden, Energie oder verbinden sich mit dem Internet.

*Welche Fotos sind den Speicherplatz wirklich wert?*
4000 Bilder und mehr sind auf dem Smartphone heute keine Seltenheit mehr. Darunter tummeln sich häufig Messenger-Bilder, die automatisch in der Galerie landen, und Screenshots, die die wenigsten regelmäßig durchgehen, etwa eine alte Bahnverbindung. Wer nach all dem Digital Declutter noch Lust hat, kann die Fotos in der Galerie sichten und löschen. Für besonders schöne Schnappschüsse lohnt es sich eventuell, ein Fotoalbum anzulegen.

Viel Spaß beim digitalen Frühjahrsputz :-).

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 29. März 2018