Meine Woche mit Pferden... , Seite 2
Training mit Pferden erfordert Geduld
Meine Freundin, die ich mitgenommen hatte, hatte es von uns am schwersten. Sie sollte sich um Miezi kümmern, die seit zwei Jahren nicht geritten worden ist. Das hieß, viel Geduld aufbringen und Durchsetzungsvermögen haben. Doch schon nach zwei Tagen stellte sich heraus, dass Miezi doch noch nicht alles verlernt hatte und somit wurde sie fest für die Quadrillie eingeplant. Nun blieben uns acht Tage Zeit, den Pferden beizubringen, was wir von ihnen wollten und zu gucken, wer von uns mit welchen Pferd am besten klar kam.
Jetzt gab es aber ein paar Streitereien um das Pferd Mädchen. Elkes Sohn und Jess wollten beide sie reiten. Doch meine Freundin hatte einen genialen Einfall, mit dem beide einverstanden waren. Die beiden werden einen Pferdetausch vornehmen, der aussieht wie unbeabsichtigt. Elkes Sohn wird von Mädchen „fallen“, Jess springt dann von ihrer Stute ab, springt auf Mädchen auf und Benni schnappt sich dann als Ersatz Miezi.
Ausschlafen wäre auch mal schön...
Doch da gab es noch so eine Sache, die für mich als Langschläferin furchtbar war: Die Pferde mussten jeden morgen um spätestens 11 gefüttert werden. Toll, da hatte ich schon mal Ferien und musste am „frühen Morgen“ aufstehen, in die bittere Kälte draußen zu den Pferden stiefeln und die Heuballen in die Paddocks schmeißen. Aber für meine Mara steh ich auch in den Ferien auf.
Da Elke ja Hobbyzüchterin ist, wachsen auch dieses Jahr bei ihr Fohlen auf. Drei Stück: Nestor, Minou und Nabuko. Nestor ist das Fohlen von Miezi und war somit auch unten am Haus. Er ist richtig süß und zum Knuddeln. Leider ist er noch etwas bissig, was aber ganz normal ist bei Fohlen. Wenn man sie streichelt oder krault, gefällt ihnen das und sie wollen dir auch etwas Gutes tun. Dann kommen sie mit ihrer Nase an und stupsen dich erst, fangen dann mit ihrer Oberlippe an, deinen Pulli zu erforschen und schließlich beißen sie. Sie wissen eben nicht, dass das Beißen uns weh tut, weil unsere Haut viel dünner ist als ihre. Na ja, also mußten wir ihm jedesmal mit der Hand einen Klaps auf sein Maul geben. Es tut einem schon irgendwie weh, weil man weiß, dass er es nicht böse meint. Aber nur so lernen Fohlen es.
Doch trotz Arbeit und frühem Aufstehen ging die Woche viel zu schnell um und ich freue mich schon wie eine Irre auf das kommende Wochenende, wenn ich wieder mit meiner besten Freundin zur Elke fahre und mein Pferd besuche. Außerdem wird an dem Wochenende die Quadrillie aufgeführt und ich drücke mir selbst die Daumen, dass alles klappt.