Nikolaus

Heut’ zieht er still von Haus zu Haus,
wen mein’ ich denn? – Den Nikolaus!
Wer war wohl dieser gute Mann,
der Wunderdinge hat getan?


Das eine Mal, so hörte ich,
da weinten die Eltern bitterlich.
Ihr liebes Kind war grad’ verstorben,
sie waren erfüllt von Trauer und Sorgen.

Da kam der Bischof Nikolaus,
der gute Mann, zu ihnen ins Haus.
Er fand den Toten, er weckt’ ihn auf,
der ging zu den Eltern gar fröhlich hinauf.

Schon sahen sie ihn lebendig nahen,
denn Niklaus konnt’ vor dem Tod ihn bewahren.
Sie tanzten vor Freude und jubelten sehr,
doch Nikolaus tat noch viel mehr.

Ein andres Mal, so sagte man mir,
da stand der Bischof vor einer Tür.
Er hörte einen Vater klagen,
seine Töchter haben nicht Geld noch Gaben.

So finde er keinen Mann für sie,
bald müsste er sie verkaufen wie Vieh.
Dies entsetzte den guten Mann,
der heimlich Geld warf durchs Fenster dann.

Beim letzten Mal traf der Vater ihn,
und führt’ ihn zu seinen Töchtern hin.
Die warn ihm alle dankbar sehr,
doch Nikolaus tat noch viel mehr.

Die dritte Tat, die er vollbracht,
die ist bestimmt nicht ausgedacht.
In Lykien hungerten arme Leute,
so wie manchmal auch noch heute.

Nikolaus suchte am frühen Tag,
Nach Erlösung der Menschen von dieser Plag.
Er fragte hier, er fragte dort
Und fand doch nichts in diesem Ort.

So bat er die Schiffer aus Alexandria
Um etwas Korn. – Sie sagten nicht ja.
Erst als er sprach: „ Dies wird niemand ahnden,
es gibt nichts, wonach man können wird fahnden“

Da vertrauten sie ihm und gaben ab,
das Korn war nun endlich nicht mehr knapp.
Und in den Schiffen aus Alexandria
War genauso viel Korn wie vorher da.

Die Menschen waren dankbar sehr,
doch Nikolaus tat noch viel mehr.
Alles zu sagen, das wäre zu viel
Drum enden wir hier und jetzt mit Stil

Einen schönen Nikolausabend euch allen,
auf dass euch die Legenden wohl gefallen.
möget ihr Gottes Segen haben
und euch an seinen Gaben laben.

Autorin / Autor: firstmary - Stand: 5. Dezember 2005