Fluchen für den Frieden?
Schimpfwörter für den Weltfrieden? Wohl kaum!
Ja, ne, ist klar. Das war mein erster und dann auch erst mal einziger Gedanke, als ich die News gecheckt hatte. SprachwissenschaftlerInnen haben in einer Studie dargelegt, dass Schimpfen, Fluchen und Beleidigen einem friedlichen Zusammenleben zuträglich ist. Immerhin sei die verbale Explosion Aggressionsabbau und würde damit Gewalttaten verhindern.
Kluge Frauen, dumme Männer
Wie schön: Die Menschen sollen sich lieber beschimpfen, als sich gleich umzubringen. Guter Rat. Viel wichtiger finde ich, war ein weiteres Ergebnis, das die Studie belegte: Männer schimpfen mehr als Frauen. Denn Frauen würden, sobald sie erwachsen seien, Fluchen als Charakterschwäche und Kontrollverlust werten. Sollen sich also die klugen Frauen lieber von den Männern beschimpfen lassen, als verprügelt zu werden? Das kann ja wohl nicht des Rätsels Lösung sein.
Schimpfen schafft Kriegsgrundlage
Und überhaupt: Die Studie bewies auch, dass das Fluchen nur dem Schimpfenden ein Gefühl von Befreiung schaffte. Der Beschimpfte dagegen fühlte sich verletzt, traurig und wütend. Die beste Voraussetzung also, um einen Streit (oder einen Krieg) anzufangen. Damit ist mehr als fraglich, ob sich tatsächlich behaupten lässt, dass Schimpfen ein friedliches Miteinander fördert.
Autorin / Autor: Tina Groll - Stand: 28. September 2005