Schülerfirma needles
Beitrag von Natascha Löw, Ipek Öz und Adriana Maatz aus der Klasse BOK-Textil der Beruflichen Schulen Sophie Scholl
Motivation
Bei unserer Klasse handelt es sich um ein Benachteiligten-Projekt, in dem wir Schülerinnen (zwischen 15 und 17 Jahre) versuchen, unsere Berufsbildungsreife zu schaffen. Diese haben wir bisher nicht erreicht, da wir alle einen Förderschwerpunkt haben und/oder eine soziale Benachteiligung. Einige von uns sind jahrelang nicht zur Schule gegangen. Im Bok-Textil haben wir die Möglichkeit zu einem Neuanfang bekommen. Wir haben nicht nur die theoretischen Fächer, die in der Prüfung drankommen, sondern arbeiten viel in unserer Textilwerkstatt. Hierfür sind wir in der nachhaltigen Schülerfirma needles organisiert. Eine unserer Aufgaben war es, ein verkaufsfähiges Produkt aus Altkleidern (wegen des Aspekts der Nachhaltigkeit) herzustellen. Dabei entstand unser Schlamper.
Entstehungsgeschichte
Wir haben mit einem Brainstorming angefangen: „Welches Produkt brauchen Schüler und Lehrer?“ Schnell kamen wir hier auf den Schlamper (Griffeltasche, Stiftemappe, …). Den hat wirklich jeder in der Schultasche und man hat auch gerne mal wieder einen neuen. Dann haben wir mit Befragungen und im Internet recherchiert, was einen guten Schlamper ausmacht: „Welche Form muss er haben, um praktisch zu sein?“ „Welche Größe macht Sinn, um alles unterzubringen, aber auch nicht zu groß zu sein?“ „Welches Material ist strapazierfähig genug?“ „Wie soll die Optik werden, um anders zu sein, als andere Schlamper?“ Anschließend haben wir verschiedene Prototypen hergestellt. Diese haben wir von Lehrern und Mitschülern aus anderen Klassen beurteilen lassen. Wir haben einen endgültigen Schnitt hergestellt, uns auf ein Material geeinigt und sind in Produktion gegangen.
Welche Gebrauchsgüter wurden verwendet, wie wurden sie bearbeitet?
Wir stellen unseren Schlamper aus gebrauchten Jeans her. Alle Menschen lieben Jeans. Im Moment sind auch destroyed Jeans sehr modern, so dass unser Material eigentlich nicht gebraucht wirkt, sondern eher einen used-look oder Vintage-Style hat. Außerdem ist Jeansstoff sehr robust und ein Schlamper muss es ja aushalten können, jahrelang in eine zu volle Schultasche/Rucksack gestopft zu werden. Jeans ist gut waschbar. Das ist praktisch, da der Schlamper im Gebrauch verschmutzt. Das Innenfutter ist aus dünneren Baumwollstoffen. Auch diese sind gebraucht und/oder gespendet. Wir wollten hier den gleichen Rohstoff verwenden, weil so das Waschen unkompliziert ist.
Der Reißverschluss, den wir verwenden, ist meist neu. Wir bekommen nicht genug intakte Reißverschlüsse in der geeigneten Länge, um auch hier ein Produkt zu recyceln. Wir werten das Jeansmaterial optisch auf, in dem wir es mit unserer Stickmaschine besticken. Manchmal sind es witzige Worte oder Sprüche, aber auch unser Schulsymbol – die Rose – ist beliebt.
Unser erster Verkauf fand auf dem Weihnachtsbasar unserer Schule statt. Die Schlamper haben sich sehr gut verkauft und es sind viele Nachbestellungen mit individuellen Sprüchen und Farbwünschen eingegangen.
Im Moment entwickeln wir den Schlamper noch weiter. Eine Idee sind kleine integrierte Taschen, damit man seine USB-Sticks nicht verliert. Auch bieten wir vielleicht den Service an, Textilmarker zu verleihen, damit unsere Kunden sich ihren Schlamper personalisieren können.
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