Seid froh, dass ihr so ausseht, wie ihr ausseht!

Teasi über Schönheitsideale und das Gefühl zu sich selbst zu stehen

Als ich die zahlreichen Artikel zum Thema „Schönheit“ bei Lizzynet las, stellte ich einmal wieder fest, dass Schönheit ein weitreichender Begriff ist. Von der Körpergröße, Figur, über die Haare, die Augen und eventuellen Körperschmuck wurden alle Themen abgearbeitet und behandelt. Anscheinend gehören eine ganze Menge Komponenten zu dem Begriff „Schönheit“.

*Hysterisch?*
Dass Deutschlands Kinder und die Menschen allgemein immer dicker werden, hört man ständig und immer wieder im Fernsehen. Zu viel Speck auf den Rippen ist mit Sicherheit gesundheitsgefährdend, aber sollte man gleich hysterisch werden, wenn man zwei, drei, fünf oder sieben Kilogramm Übergewicht hat? Anscheinend schon. Da wird im Fernsehen zuerst von zu dicken Menschen berichtet und gleich danach werden die „VIP-News“ ausgestrahlt, die dem Durchschnittsbürger einmal mehr vor Augen halten, dass man einen Hintern wie Jennifer Lopez, ein Lächeln wie Julia Roberts, einen Busen wie Angelina Jolie und Beine wie Kate Moss haben muss, um wirklich richtig ungemein gut auszusehen. Und was nun? Man springt vom Sofa auf, rennt in den nächsten Supermarkt oder noch besser in den nächsten Bioladen und kauft Obst, Gemüse, Joghurt mit ALLERHÖCHSTENS 0,01 % Fett, und auf dem Rückweg vom Einkaufen springt man noch mal eben ins nächste Fitnessstudio und meldet sich für hunderte von Fitnesskursen an. Wieder zu Hause angekommen, sinkt man vollkommen erschöpft erneut aufs Sofa und schaut sich dann die überaus informative (**g**) Sendung „The Swan“ an und denkt sich womöglich noch, wie toll es wäre, selbst von einigen Schönheitschirurgen zerschnippelt und wieder neu zusammengesetzt zu werden.

*Schatz, ich lass mich eben operieren*
Grundgütiger! Habt ihr euch schon einmal die Frauen angeschaut, die dort mitmachen? Nein? Die sehen wirklich gar nicht so schlimm aus. Aber sie beklagen sich über sehr ausgeprägte Reiterhosen, der Chirurg stimmt dem selbstverständlich zu, ihre Nasen sind viiiel zu groß, auch hier stimmt der Chirurg zu, und sie beklagen sich über ihr nicht vorhandenes Selbstbewusstsein. Auch hier würde ihnen der Chirurg zweifelsohne zustimmen, wenn es denn möglich wäre, das Selbstbewusstsein der Frauen komplett auseinander zu schnippeln und neu wieder zusammen zu setzen. Meiner Meinung nach dienen Sendungen wie „The Swan“ nur dazu, dem Durchschnittsbürger vor die Nase zu halten, wie hässlich man selbst doch ist, wie viel man selbst aus angeblich hässlichen Menschen mit plastischer Chirurgie machen kann, wie sich ein neues Aussehen wirklich nur positiv auf die Psyche auswirkt. Und Nebenwirkungen? Nein, gibt es nicht. Davon sind doch viele überzeugt. Eine Schönheits-OP, oder doch gleich mehrere, sind nicht gefährlich. Nein. Warum auch? Wird es im Fernsehen doch so dargestellt, als würde es ganz normal sein, zum Schönheitschirurgen zu gehen. Jetzt heißt es nicht mehr: „Schatz, ich gehe mal eben zum Friseur und danach zur Maniküre“. Sondern jetzt heißt es: „Schatz, ich lasse mir mal eben die Brust vergrößern, Fett aus dem Po absaugen, mir das abgesaugte Fett in meine Lippen spritzen, und wo ich schon mal dabei bin, könnte ich mir ja auch gleich mal die Nase korrigieren lassen.“

Autorin / Autor: Teasi - Stand: 5. Januar 2005