Auf die Plätze, fertig: Summ

Am 1. Juni startet der NABU das Projekt „Insektensommer“, bei dem ihr alles zählen könnt, was summt, fliegt oder krabbelt

Die Vogelzählung kennen die meisten von euch ja schon, jetzt startet der NABU sein neues Citizen-Science-Projekt „Insektensommer“. Es ist die erste bundesweite Insektenzählung in Deutschland. Alle, die die Natur lieben und ihr helfen wollen, sind dazu aufgerufen, in ihrer Umgebung vom 1. bis zum 10. Juni sowie vom 3. bis zum 12. August Insekten zu beobachten und unter www.insektensommer.de online zu melden.

Mit dem Insektensommer will der Naturschutzbund auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam machen – "eine Tiergruppe, die leider stark gefährdet ist“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Jeder kann mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit der Insekten zu sammeln. Jedes Insekt zählt!“ In Deutschland gibt es nach Schätzungen 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor.

Hilfe beim Bestimmen und Zählen bietet die neue App „Insektenwelt“, die der NABU zum Start des Insektensommers entwickelt hat. Die App enthält ausführliche Porträts von 122 bekannten und verbreiteten Arten. „Die Besonderheit der App ist eine fotografische Erkennungsfunktion für die häufigen Arten“, erläutert NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi. „So können die Tiere einfach und schnell mit dem Smartphone fotografiert und automatisch erkannt werden.“ Zum Start des Insektensommers am 1. Juni wird die App kostenfrei unter www.NABU.de/apps erhältlich sein.

Egal ob Blattlaus, Fliege oder Schmetterling ­– beim Insektensommer soll jeder Sechsbeiner gemeldet werden. Auf acht in Deutschland häufig vorkommende Arten soll bei der Zählung vom 1. bis 10. Juni aber besonders geachtet werden: Die Tagfalter Admiral und Tagpfauenauge, die Gemeine Florfliege, die Steinhummel, der Asiatische Marienkäfer, die Hainschwebfliege, die Blutzikade sowie die Lederwanze.

Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. „Um viele Insekten zu sehen, ist ein sonniger, warmer, trockener und möglichst windstiller Tag am besten geeignet“, sagt NABU-Daniela Franzisi.

Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für unser Ökosystem, tragen zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund.

Die Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht.

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Autorin / Autor: Pressemitteilung - Stand: 1. Juni 2018