Irgendwie will es nicht in meinen Kopf
"Bush und seine konservative Partei sind wieder an der Macht. Es ist zwar schon ein paar Wochen her, aber aufregen tut es mich immer noch."
Irgendwie will es nicht in meinen Kopf rein. Bush und seine konservative Partei sind wieder an der Macht. Es ist zwar schon ein paar Wochen her, aber aufregen tut es mich immer noch. Am meisten bewegen mich die Themen, mit denen er die Wahl gewonnen hat.
*Sind wirklich über 50% der Amerikaner gegen Homosexuelle?*
In elf Staaten ist es verboten, als Homosexueller zu heiraten. Hallo? Geht es denen noch gut? Ich habe zu dem Thema mit einer katholischen Pfadfinderorganisation diskutiert...und bin regelrecht schockiert. Wollten sie mir doch klar machen, das ich zu der kleinen Minderheit gehöre, die Schwule und Lesben nicht als ekelerregend empfindet. Ich und die "modernen Europäer"!!! Für sie ist es eine Schande, Sünde oder Krankheit einen gleichgeschlechtlichen Menschen zu lieben. Sie wollen mir weiß machen, dass alle Weltreligionen dagegen sind. Glaub ich schlichtweg nicht. Für Gott sind ja eigentlich alle Menschen gleich, dann auch Homosexuelle.
*Sündenbock*
Irgendwie bin ich ziemlich ergriffen von dieser Einstellung, weil ich es einfach nicht verstehen kann und will. Die Menschen suchen eben immer einen Sündenbock. Früher waren es die Juden, die Schwarzen oder sonst wer. Heute eben die Schwulen. Und morgen? Die Muslime? Die Arbeitslosen? Die Polen? Warum nicht mal WIR? Ich durchforste das Internet und finde immer wieder in Foren, Beiträgen, Artikeln etc. diese konservative Einstellung. Ich glaube diesen Menschen ist es einfach fremd, und es passt nicht in ihr Weltbild. Jeder kann doch lieben, wen er will. Ich finde es nicht ekelhaft, wenn ich zwei Schwule oder Lesben küssen sehe, auch wenn ich es nicht bin. Man könnte sich doch einfach freuen, das sich zwei Menschen lieb haben. Jetzt ist es schon so weit, das Liebe als Verbrechen gehandelt wird. In einigen Ländern werden Homosexuelle nämlich verhaftet oder sogar umgebracht. Und bitte, sag mir mal einer, wie kann jemand das gut heißen?
*Die Amis?*
Ich habe im Fernsehen Berichte über die Amerikaner und ihre Religionseinstellungen gesehen. Es stimmt, dass ihnen Kirche und Glauben weitaus wichtiger ist als uns. Ein Freund von mir, der dort ein Jahr gelebt hat, bestätigt das: "Man lernt die Leute am besten an zwei Orten kennen: In der Schule oder der Kirche." Ich finde es gut, wenn jemand nach den 10 Geboten lebt, andere schätzt und toleriert. Aber dann eben alle! Die Amis im Fernsehen halten ihren Kindern die Augen zu, wenn Homosexuelle sich küssen. Könnte ja auf sie überspringen, diese Seuche. Es werden erschreckende Argumente genannt. Die Homosexuellen würden AIDS und andere Krankheiten verbreiten und sollten dafür bestraft werden. Ich finde auf Leute, die so etwas sagen, passt das besser.
Ich finde die kleine (angebliche) "Minderheit" derjenigen, die Homosexuelle als ganz normale Menschen akzeptieren, sollte allen auf gerechte Art und Weise klar machen, dass diese Menschen auch Menschen sind. Und dann könnte man sich auch mal wieder wirklich wichtigen Problemen widmen...
"Ich bin schwul,
ich bin jüdisch
und ein Kommunist dazu !
Ich bin schwarz und behindert,
doch genauso Mensch wie du!"
Autorin / Autor: Yori88 - Stand: 18. November 2004