Das Gedächtnis ist ein Sieb

Wie Professor Ebbinghaus mit seinen Selbstversuchen gezeigt hat (nachzulesen in Sebastian Leitners Buch "So lernt man lernen"), vergessen wir im Durchschnitt nach 20 Minuten bereits 42% dessen, was wir gelernt haben, und nach 6 Tagen sind nur noch 25% „drinnen“. Alles, was wir für immer behalten sind lediglich 20%.

Das ist eine bestürzende Bilanz, denn das heisst ja: wenn ich heute 20 Vokabeln lerne und kann, dann weiss ich nach einer Woche nur noch 5!!!

Lernkartei gegen das Vergessen

Um diese steile „Vergessenskurve“ einzuebnen, haben viele Forscher verschiedene Methoden entwickelt, von denen eine wegen ihres hohen Wirkungsgrades besonders populär geworden ist, es ist die sogenannte Lernkartei von Sebastian Leitner. Die Funktionsweise ist einfach und stützt sich auf das Prinzip der Wiederholung. Eine solche Lernkartei kann man sich in verschiedensten Versionen und Formen aus dem Internet als Freeware herunterladen (braucht kaum Speicher) oder aber sich selbst basteln.

Den Tag in Einheiten einteilen

Neben anderen psychologischen Effekten beim Lernen ist besonders wichtig, dass „gehäuftes“ Lernen mehr schadet, als dass es hilft. Deshalb hat der Forscher Peschkes ein System entwickelt, dass besonders für SchülerInnen und StudentInnen hilfreich ist. Dabei wird angenommen, dass die SchülerInnen und StudentInnen ihren Stundenplan nicht wie gewohnt bis in die Mittagszeit schreiben, sondern den ganzen Tag in Einheiten á 45 Minuten bzw. á 90 Minuten einteilen. Dann geben sie sich selbst Unterricht, wobei darauf zu achten ist, dass man an keinem Tag mehr als drei verschiedene Themengebiete lernen muss, denn länger in einem Fach zu lernen ist effektiver, als alle möglichen Fächer durcheinander zu lernen.

Gelerntes noch am gleichen Tag wiederholen!

Ausserdem sollte man die Dinge, die man erst am Vormittag an der Schule oder an der Uni gelernt hat, noch am selben Tag wiederholen (wegen der Vergessenskurve!!!). Oft ist das besonders für SchülerInnen schwierig, weil sie vormittags bis zu sechs verschiedene Fächer haben. Dann sollte man einfach Prioritäten setzen und einfach das wichtigere oder das, was man schneller vergisst am selben Tag nochmal lernen.

Meine Erfahrung

Mein Stundenplan aus der 12. Klasse war der schwierigste, den ich je zu planen hatte. Als besonders schwierig empfand ich dabei die Tage Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zu planen, da ich an diesen Tagen viele einzelne Fächer hatte, die ich mit Hausaufgaben und Vorbereitung unterbringen musste, teilweise sogar mit Nachmittagsunterricht. Probiert es selbst mal aus: so einen Plan zu machen ist nicht leicht. Deswegen kommen nämlich auch so viele SchülerInnen mit ihrer Zeit nicht zurecht, weil es nämlich tatsächlich oft nicht genug Zeit gibt ....