Tröstende Worte
... für alle, die nicht unter den Gewinner_innen sind
Es ist einfach zu gemein! Du hast dir so viele Gedanken gemacht, hast recherchiert, gegrübelt, formuliert und gefeilt und jetzt das: Dein Beitrag wird nicht mal erwähnt. Das ist frustrierend. Aber wenn dein Beitrag nicht erwähnt wurde, heißt das nicht, dass er nicht beachtet und für gut oder sogar hervorragend befunden wurde! Er wurde von vielen Menschen aufmerksam gelesen. Nicht nur von der Jury und der Redaktion, sondern auch von den Besucher_innen auf LizzyNet. Er wurde wertgeschätzt, verglichen und diskutiert. Dein Text hat also auf jeden Fall die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient.
Auswahlverfahren in Literatur-Wettbewerben sind nie 100% objektiv und vielleicht sind die Entscheidungen für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wurde das Thema intensiv bearbeitet oder streift der Text die Thematik nur, ist er anderen Texten sehr ähnlich, steckt darin eine ungewöhnliche Idee, eine originelle Perspektive, ein Gedanke, den andere nicht hatten, springt ein Funke über oder trifft er einfach nur den Nerv eines Jurymitglieds? Ist er authentisch, kreativ, super geschrieben, macht er Mut? Natürlich spielt auch das Alter eine Rolle. Wer mit 27 einen tollen Beitrag abliefert, wird kritischer betrachtet als Zwölfjährige.
Es gab insgesamt sehr viele sprachlich und/oder inhaltlich gute Texte. Einige virtuos erzählte, ungemein unterhaltsame Kurzgeschichten haben das gefragte Thema (Arbeitswelten der Zukunft) aber bestenfalls am Rande behandelt. Sie fielen dann (leider, leider) aus der Wertung, auch wenn sie in einem anderen Wettbewerb zu einem anderen Thema sicher gute Chancen gehabt hätten.
Einige sehr anspruchsvolle und exzellent geschriebene Essays scheiterten vielleicht daran, dass sie den/die Leser*in nicht genügend mitnehmen. Fieserweise gehen auch brilliante Texte manchmal leer aus. Andere Einsendungen ähnelten einander stark, da wurde dann vielleicht auch mal ein sehr guter Text aussortiert, weil es von der Sorte gleich mehrere sehr gute gab.
Wie auch immer die Jury im Einzelfall entschieden hat, es war sowieso ein Kopf an Kopf Rennen und vermutlich seid ihr nur haarscharf an einem Preis vorbeigeschliddert.
Wir hoffen, dass euch die Auseinandersetzung mit dem Thema trotzdem viel Spaß gemacht hat und dass ihr die Arbeitswelt der Zukunft nicht nur in fiktiven Texten, sondern auch in eurem eigenen Leben ganz konkret mitgestaltet.
Und wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns am 15. September um 16:00 Uhr auf der MS Wissenschaft in Frankfurt besucht und bei der Lesung der Gewinnerbeiträge dabei seid. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei, alle sind willkommen!
Alle, die jetzt erst recht beweisen wollen, was in ihrer Feder steckt, möchten wir hiermit ausdrücklich einladen, sich auch am Wettbewerb Morgengrün zu beteiligen.
Autorin / Autor: Redaktion