Die Welt, die ich nie kannte
Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Nathanael, 19 Jahre
Die Welt, die ich nie kannte
Ich stehe hier vor gläserner Wand,
sehe Gräser und Sträucher,
doch der Großteil ist Sand.
Früher hieß man das Wüste,
so hat der Lehrer gesprochen
doch dort konnte man laufen,
hat die Freiheit gerochen.
Es war normal - erzählen Legenden,
einfach atmen im Freien,
wer kann sich das denken?
Draußen lauert nun der Tod,
in eisiger Kälte, im luftleeren Raum,
in Stürmen aus Staub und das alles in rot,
man glaubt es kaum.
Schon lange war die Gefahr bekannt;
der Klimaschutz mancher Staaten Ziel.
Doch ging Geld wohl vor Verstand,
die Menschheit in den Abgrund fiel.
Erst war das Wasser nur etwas knapp,
die Sommer etwas wärmer,
doch dann ging es steil bergab,
die Welt, die wurde kärger.
Hunger und Krieg überzogen das Land,
erst Staat gegen Staat, dann Hand gegen Hand.
So ging sie zu Grunde, die Zivilisation der Menschen,
das einzige Tun war überleben und kämpfen.
Sauberes Wasser war das höchste Gut,
niemand wollte mehr Gold, nur Schutz vor der Glut.
Sonnenmilch war das Tauschgut der Wahl,
denn die Sonne am Himmel war blanke Qual.
Vollkommen verbrannt sahen Land und Leute,
wie das Klima nun keine Extreme mehr scheute,
Tsunamis und Fluten waren alltäglich geworden,
doch es gab kaum noch Menschen zum Ermorden.
Schon wenig später gab es keine mehr,
die Erde war Ödnis, wüst und leer.
Nur eine paar Tiere, tief unten im Meer,
die lebten noch, wie schon seit jeher.
Mein Opa hat das Ende überlebt,
und ich sitze hier; im Haus aus Glas,
denn es ist der Mensch, der ewig strebt,
der Mensch, der lebt nun auf dem Mars.
Mehr Infos zum Schreibwettbewerb
Autorin / Autor: Nathanael, 19 Jahre