Alles für ein Schulterklopfen
Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Julia, 19 Jahre
Rettet den Planeten! Schützt die Umwelt! Nehmt euch nicht den eigenen Lebensraum!
Klimawandel. Umweltschutz. Artensterben. Gähn. So intelligente Menschen, die aber solchen Schwachsinn erzählen. Blickt man zurück auf die alten Römer, so klagte schon Seneca über die Luftverschmutzung, den sogenannten „schweren Himmel“. Smog würden böse Zungen ihn heute wohl nennen. Kein Wunder, dass das römische Reich unterging, wenn sich die Köpfe der Zeit nur Gedanken um etwas so Triviales machten…
Seien wir mal ehrlich: Wäre ein Wien oder Berlin als Hafenstadt nicht viel schöner? Wie viele Touristen man damit in die Städte locken könnte! Ich kann das Geld schon förmlich in der Kasse klingen hören! Man denke nur an Venedig mit all seinen Kanälen und den Menschenmassen, die sich auf den Plätzen dort drängen. Zugegeben, Venedig wäre bei Anstieg des Meeresspiegels vielleicht nicht mehr existent… aber was geht uns schon der italienische Tourismus an, hab‘ ich Recht?
Neben den schmelzenden Polkappen bringt der Klimawandel noch weitere Vorteile mit sich. Ein Beispiel: Der Sommer. Ein immerwährender Sommer! Das Grün der Wiesen, die gut ausgebauten Wander- und Radwege, die – nicht mehr von Schnee bedeckten – Berggipfel…
Wer nicht in die Hafenstädte Wien oder Berlin will, der kann auch in die Alpen. Gut, Ski-Fahren lässt es sich dann wohl nicht mehr, aber das Fortbewegen auf zwei Holzbrettern war auch noch nie mein Fall. Und die Kälte… ich bibbere allein beim Gedanken an Temperaturen unter 25 Grad, geht es euch nicht auch so? Kein Problem mehr, denn der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran! Ich hoffe, ihr habt schon hart an eurer Bikini-Figur gearbeitet…
Wobei das natürlich schwer ist, bei all den Fast-Food-Ketten, die wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Naja, wenigstens wird gutes Getreide vom gerodeten Boden des ehemaligen Regenwaldes für die Billig-Brötchen verwendet, das Fleisch stammt nur von glücklichen Kühen aus der besten Massentierhaltung! Somit darf die ein oder andere Sünde auf dem Weg zur Bikinifigur schon erlaubt sein, denke ich.
Und wenn man dann eintaucht in das kühle Nass, darauf achtend, das Plastik gekonnt zu umschwimmen, blickt man hoch in den Himmel, von wo aus die Sonne durch das größer werdende Ozonloch ungehindert auf einen herabstrahlt, denkt man sich: Hach, macht der Mensch die Erde nicht zu einem schönen Planeten? Man klopft sich selbst auf die Schulter. Gut gemacht.
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