Ein kleiner Junge – froh und unbedacht,
spielt mit seinem Bruder Tag und Nacht.
Sie streiten sich, doch ist das schnell vergessen,
Denn es ist ja meist nur ein wenig Kräfte messen.
Der Große, nennen wir ihn Rutan, hat sehr viel Kraft,
manchmal gibt er damit zu wenig Acht.
Er schlägt den kleinen, namens Ereit oft zu doll,
Doch dieser weiß hier hilft kein Groll.
Sie sind glücklich und zufrieden,
Haben andere immer gemieden.
Nun sagt der Vater – Tiez sein Name,
Reicht der Frau die Hand – eine fremde Dame.
Etwas scheu beugt sich Rutan dem Willen,
Ereit ärgert sich hingegen im Stillen.
Er kann die gezwungene Höflichkeit nicht verstehen,
Denn diese Bekanntschaft wird doch sicher bald vergehen.
Er merkt nun, dass es seinem Vater ernster wird,
Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass er sich irrt.
Die Dame mit Namen Etuel ist sehr streng,
Sie braucht viel Platz, es wird schnell eng.
Die Familie beginnt sich langsam zu entzweien,
Die Jungen fühlen sich zunehmendst allein.
Ihr Vater schenkt ihnen allen wenig Aufmerksamkeit,
So ahnt er auch nicht den kommenden Streit.
Die Jungen verändern sich immer mehr,
Doch Etuel kümmert das nicht sehr.
Ihr Leben und Glück ist das was sie liebt,
Das einzige was ihr wirklich Freude gibt.
Rutan wird immer schwächer und leidet sehr,
Auch Ereit fällt jede Freude schwer.
Die Brüder ziehen sich zornig zurück,
Und beobachten mit Zorn Etuels Glück.
Die Dame völlig blind vor Eigennutz,
hinterlässt im gemeinsamen Heim nichts als Schmutz.
Die Brüder sind nun an ihrer Grenze angekommen,
Und wissen – jetzt wird was unternommen.
Der Vater nach wie vor für sich allein,
Merkt nichts von seiner Söhne Pein.
Diese haben sich nun verbunden
Und heilen sich gegenseitig ihre Wunden.
Nun stärken sie sich für den Widerstand
und geben alles was ihre Rückwehr abverlangt.
Doch leider war Etuel stärker als gedacht
Und Eriet verlor sein Dasein in dieser Schlacht.
Rutan vor Wut und Trauer völlig blind,
Schlägt brutal zurück und gewinnt.
Etuel ist nun endlich fort,
doch sein Heim ist nun ein trostloser Ort.
Sein kleiner Bruder fehlt ihm sehr,
alles ohne ihn ist völlig leer.
Der Vater merkte nichts vom Verlust,
denn er lässt nie etwas hinter seine Brust.
Rutan zergeht nun in Einsamkeit,
sein Leben nur noch voller Bitterkeit.
Und nach nicht allzu langer Zeit,
macht auch er sich zur letzten Reise bereit.
Sein Leben ist nun vorbei.
Endlich sind die Brüder frei.
Doch wieso mussten sie ihr Leben lassen,
wieso mussten sie lernen zu hassen?
Sie waren voller Frieden und voller Genügsamkeit,
sie hatten sich, kannten keine Gier oder Neid,
Etuel hatte all das mitgebracht und genährt,
Doch hat es sich für keinen bewährt.
Nur Tiez ist noch da,
Aber ist das nicht klar?
Tiez ist die Zeit,
Also auch die Einsamkeit.
Doch ist Tiez die Zeit,
Bist du dann für deine Rolle bereit?
Es wird dich nicht freuen,
doch wir sollten uns der Wahrheit nicht scheuen.
Wir sind Etuel, die Leute die alles zerstören,
wir sind die, die nicht auf andere hören.
So sterben die Brüder und auch wir,
zerstört hat uns alle die eigene Gier.
Eriet die Tiere und Rutan die Natur,
Sie wehrten sich und blieben stur,
doch wir alle werden verlieren,
lassen wir uns nicht von Rücksichtnahme inspirieren.