Fatih Akins neuer Film „Soul Kitchen“ ist von Anfang an auf Begeisterung gestoßen. Nicht nur, dass eine ganze Reihe guter Schauspieler dazu beitragen – von Moritz Bleibtreu („Im Juli“), über Adam Bousdoukos („Kurz und Schmerzlos“), Birol Ünel („Gegen die Wand“) und Monica Bleibtreu – es ist vor allem die Musik, die den Film trägt. Das lässt schon der gut gewählte Titel vermuten. Im Mittelpunkt steht der langhaarige Deutschgrieche Zinos Kazantsakis in seinem kleinen Restaurant in Hamburg. Fatih Akin gelingt es einen szenischen Multi-Kulti Kosmos aus gescheiterten Existenzen, Überlebenskämpfern des Hamburger Alltags und dem ein oder anderen Romantiker, den der Liebeskummer und die Sehnsucht plagt. Es wird gesungen, gekocht, getanzt, getrunken, gerockt und gelacht. Heraus gekommen ist ein richtiger Feelgood-Movie und ein Heimatfilm ganz besonderer Art.

Die Musik zum Film ist auf einer Doppel-CD erschienen. wobei die erste Cd eine größere Anzahl an Soul-Tracks verzeichnen kann. Saxophone schallen, Klavier Blues tönt und flotte Rythmen eignen sich perfekt, das Tanzbein zu schwingen. Klingt ein bisschen Retro, macht gute Laune und passt nicht nur zum Sonntag Morgenfrühstück, sondern auch zum Tanzabend. Da gibt es keinen einzigen Chart-Song oder Viva-Hit, der auch nur einmal an Kommerz erinnert. Wer also Lust hat die 0815 Musik hinter sich zu lassen, dem sei die erste Cd auf jeden Fall ans Herz zu legen.

Die zweite Cd wird noch etwas bunter. Da mischen sich Indie-Pop á la Bollywood, Reagge mit Jan Delay und Burning Spear, Hip-Hop mit Broke but Busy, Techno mit Love Ravers und Rock mit Er France und Bad Boy Boogiez. Zu guter Letzt ein Seemannslied ganz besonderer Art, das besonders zum Schmunzeln anregt: „Das letzte Hemd hat leider keine Tasche“ von Hans Albers. Insgesamt ist das Album aber gut durchgemixt, genau wie die Hamburger Szene. Da ist für jeden was dabei und für Soul Fans sogar ein bisschen mehr.

*Erschienen bei Universal Music*