Gefährliche Frucht
Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Imke, 13 Jahre
2047 – Die Sonnenstrahlen schienen am Nachmittag in den festlich geschmückten Garten. Franz holte noch die letzten Snacks aus der Küchenmaschine und stellte sie auf den Tisch, der schon mit vielen anderen Delikatessen gedeckt war. Dann kamen schon die ersten Gäste. Herzlich begrüßte Franz alle seine Freunde. Besonders freute er sich, als er seinen alten Freund Jonas sah. Die beiden hatten sich seit Jahren nicht mehr gesehen, seit er im März 2043 auf die Venus gezogen war. Einige Zeit später unterhielt sich Franz nur noch mit Jonas, er wollte alles über das Leben auf einem anderen Planeten wissen. Später gesellte sich Maik zu den beiden. Bevor Jonas ausgewandert war, waren die Drei beste Freunde gewesen. Daher freuten sie sich über das Wiedersehen. Glücklicherweise hatten sie den ganzen Abend Zeit zu reden. Als alle anderen Gäste gegangen waren und nur noch die drei Freunde im inzwischen düsteren Garten standen, sagte Jonas: „Meine Freunde, so lange haben wir uns nicht gesehen und bald reise ich zurück zur Venus. Dann werden wir uns wieder für Jahre nicht sehen. Deswegen habe ich euch etwas Besonderes von meinem Zuhause mitgebracht. Das sind ein paar Samen von meiner Lieblingspflanze.“ Maik und Franz schauten sich überrascht und erschrocken an. Maik antwortete stotternd: „A…aber ma…man darf doch keine Samen zwischen den Planeten transportieren!“ Jonas antwortete verlegen: „ja, aber ich wollte unbedingt ein Geschenk mitbringen, so habe ich die Samen hierher geschmuggelt.“ Maik und Franz bedankten sich bei ihrem Freund.
Am nächsten Tag besuchte Jonas vor seiner Abreise seinen Freund Alex, der nicht zur Gartenparty hatte kommen können. Deswegen schenkte Jonas ihm jetzt einen Samen. Genau wie Franz und Maik war er sehr überrascht. Alex pflanzte den Samen sofort in sein prall gefülltes Gewächshaus. Zur selben Zeit pflanzte Franz seinen Samen an die Stelle im Garten, an der Jonas ihm den Samen geschenkt hatte. Maik suchte einen Topf in der Abstellkammer und stellte den bepflanzten Topf auf die Fensterbank.
Einige Wochen später machte Alex eine schreckliche Entdeckung. Die kleine grüne Pflanze, die aus dem Venussamen hervorgekommen war, war über Nacht sehr groß und gelb geworden. Die Pflanze nahm das ganze Gewächshaus ein. Der Boden, die Wände und die Decke waren vollständig zugewachsen. Alex‘ Frau sah, was geschehen war und fragte Alex verwundert: „Was ist das für eine Pflanze?“ Alex antwortete: „Ei…eine ge…geschenkte.“ Alex‘ Frau geriet in Panik und rief mit zittrigen Händen die Polizei. Die Polizei kam mit einem Spezialteam, das die Pflanze vernichtete. Die Polizei fragte Alex, woher er die Samen habe und Alex erzählte die ganze Geschichte. Daraufhin machte sich die Polizei auf den Weg zu Franz und Maik. Alex konnte Maik aber warnen, so dass Maik seine wunderschöne mit königsblauen Blüten geschmückte Pflanze verstecken konnte. Bei Franz beschlagnahmte die Polizei die verschrumpelte, braune Pflanze aus dem Garten. Maik aber log die Polizei an und sagte, seine Pflanze sei eingegangen und er habe sie im Kamin verbrannt. Jonas musste wegen des Schmuggels eine Geldstrafe bezahlen. Wenige Tage später reiste Maik zur Venus, seine Pflanze hatte er im Gepäck versteckt. Dort besuchte er Jonas und zeigte ihm seine gerettete Pflanze. Aus den Blüten waren inzwischen schöne blaue Früchte geworden. Jonas wollte die Früchte unbedingt essen, doch Maik hatte Bedenken: „Was ist, wenn die Früchte giftig sind und wir daran sterben?“ Jonas jedoch meinte: „Wenn wir sie aber nicht probieren, wissen wir es nicht!“ So aßen die beiden eine Frucht. Sie war lecker und Jonas und Maik fühlten sich danach immer noch wohl.
Jonas rief erfreut: „Das ist eine großartige Entdeckung, das müssen wir dem Universum zeigen!“ Mit ihrer Superfrucht gingen sie an die Öffentlichkeit. Bald aß das ganze Universum die Frucht.
Jahre vergingen und die Frucht gehörte bald zum ganz normalen Speiseplan der Menschheit. Doch ab 2060 starben immer mehr Menschen. Zunächst war unklar, warum es so viele Todesfälle gab. Doch Wissenschaftler deckten das Phänomen auf. Die „Superfrucht“ war äußerst giftig, aber das Gift wirkte erst viel später im Körper. Sofort wurde ein universales Verbot zum Essen und Züchten der „Superfrucht“ ausgesprochen. Viele Wissenschaftler arbeiteten daran, ein Gegenmittel zu finden, denn die Menschen hörten nicht auf zu sterben. Jahrelang stand das Universum unter Schock. Erst jetzt, im Jahr 2166, wurde ein Gegenmittel gefunden.
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