Die vermüllte Überraschung
Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Carla, 13 Jahre
Als ich nach der Schule nach Hause kam, war nicht wie erwartet der Tisch für das Mittagessen gedeckt, sondern mit der ganzen Tageszeitung belegt. Ich fragte mich was los war, als meine Mama etwas von „Zeitungsartikel“, „Oma“ und „von Schüler geschrieben“ murmelte.
Ich war verwirrt und fragte meine Mum was los war. Sie meinte, meine Oma hätte erzählt, es wäre ein Zeitungsartikel abgedruckt worden, in dem eine 15-jährige für die Schule einen Artikel über Umweltverschmutzung geschrieben hat. Die Lehrerin fand ihn so gut, dass sie ihn zu der Zeitung schickte. „Ah da ist er! Ich hab ihn gefunden! Warte ich lese ihn dir vor.
Immer mehr in der Natur
Vermüllte Strände, im Meer mit Müll schwimmen, Fische und Vögel ersticken an kleinsten Mikropartikeln, riesige Müll- und Zigaretten Inseln im Atlantik, Seevögel verwechseln Fische mit Plastik. Was ist mit unserem Planeten los? Tierarten sterben aus und das auch nur wegen unserem übermäßigen Plastikkonsum. Es landen mehr als 140 Millionen Tonnen in unseren Weltmeeren und es sterben dadurch mehr als 100.000 Meerestiere. Außerdem braucht Plastik bis zu 300-400 Jahren bis es sich komplett zersetzt. Muss das eigentlich sein? Anscheinend schon. Könnten wir überhaupt komplett ohne Plastik leben? Wahrscheinlich nicht. Früher hat man es doch auch geschafft. Allein schon wenn wir nur in den Supermarkt gehen, wimmelt es doch nur von Plastik. Natürlich gibt es auch andere Alternativen, aber ob das bei allen möglich ist, ist die andere Frage. Doch das ist nicht das einzige Problem. Es werden jeden Tag über 100 Hektar Regenwald gerodet und dabei nehmen WIR Menschen den Tieren ihren kompletten Lebensraum weg. Und das nur weil wir gebleichtes Druckerpapier wollen, welches wir dann sowieso nur wegschmeißen oder verbrennen. Und die Tiere? Die sind uns egal! Sie werden getötet um an ihre Schätze, heißt Felle, Zähne oder anderes zu kommen um damit Geld zu verdienen. Tiere sterben grundlos und wir machen nichts dagegen. Wale und Haie werden wegen ihres nahrhaften Fettes einfach erschossen. Bienen sterben aus durch unsere ganzen Chemikalien an den Pflanzen. Ich glaube, wir wissen überhaupt nicht mehr wie wichtig Tiere für uns sind.
Mal ganz ehrlich: Unsere Welt geht gerade buchstäblich den Bach runter und wir machen NICHTS!
Und das auch nur weil jeder von uns da draußen denkt er könnte doch alleine nichts machen. Und das stimmt nicht. Jeder von uns kann etwas machen!
Es gibt so viele Umweltorganisationen! Aber wissen wir überhaupt wie viele unterschiedliche und was sie genau machen? Nein, weil es von uns da draußen keinen interessiert. Denn wir müssten uns erst mal über solche Organisationen informieren aber unsere Welt ist viel zu hektisch und wir haben viel zu wenig Zeit dafür.“
Ich las den Artikel ein zweites und ein drittes Mal und konnte immer noch nicht fassen, was in unserer Welt passiert. Ich musste sofort an die süßen Delfine und Meeresschildkröten denken und mir verging schon der Appetit. Ich beschloss direkt nach dem Mittagessen, bei dem ich nicht viel runter gebracht habe, mich im Internet schlau zu machen ob es bei uns in der Nähe nicht auch eine Hilfsorganisation gibt. Und tatsächlich fand ich eine, die genau solche Müllprobleme zu verhindern versucht. Ich schrieb an die genannte E-Mail Adresse und wurde zwei Tage später Mitglied. In diesen 2 Tagen redete ich viel über dieses Thema mit meinen Mitschülern und alle waren genauso geschockt wie ich. Wir überredeten unseren Kunstlehrer Plakate über die Vermüllung unserer Welt zu machen und hängten alle in der Schule auf. Schon innerhalb einer Woche haben sich die Mitgliederzahlen verdoppelt und unsere Schule geht jetzt mit einem guten Beispiel voran was Mülltrennung angeht wie zum Beispiel recycelbares Papier oder wo unsere Klamotten her kommen. Allein dadurch, dass wir darauf achten, nicht immer Plastik zu nehmen, haben wir bestimmt schon ein paar Meereslebewesen gerettet. Wenn alle Schulen so verantwortungsbewusst bei diesem Thema wären, würden die Zahlen in ganz Deutschland bestimmt zurück gehen. Und genauso sollten alle Menschen handeln und nicht so denken wie alle anderen so von wegen was kann ich einzelne Person schon ausrichten. Und wie man sieht sehr viel.
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Autorin / Autor: Carla, 13 Jahre