Perfektion imitieren,
Um die Perfektion zu überbieten.
Sich in Details verlieren,
Bis die formgebenden Linien verschwinden,
Nur, um zu erkennen:
Die Linie ist das Detail
Und alle Details die Linie.

Ich male Punkte…
Bunte Punkte auf Packpapier und Leim.
Die Flügel zerfließen in Farben.
Die Fühler filigran,
Doch wie gemeißelt in Stein.

Damals,
Bevor die Schmetterlinge starben…

Bevor die Schmetterlinge starben, gab es mich nicht.

Sie nennen mich den Magier
Den Weltenretter,
Leinentuchbekleckerer
Und Märchenlandentdecker.

Meine Hände formen Luft,
Meine Lippen blasen glühende Fäden
verwegen
zu Fühlern und Beinen,
die der Wind zu sich ruft.

Bau mir eine Mauer!
Ich überwinde sie mit Ihren Flügeln.
Denn meine Seele in Ihnen verzehrt Nektar
Und windet sich aus Cocons,
Stirbt nach der Saison,
entflieht jedem Flacon
              aus Metall, Plastik und Nylondraht,
Software und Elektronikdaten.

Ich bin mein Werk
Und meine Werke nur Täuschung,
Verführung aus Eleganz
Fabriziert unter künstlicher Beleuchtung.

Und sie sagen Weltenretter,
Leinentuchbekleckerer
Und Märchenlandentdecker.
Magier.

Der aus Kunst Leben erschafft, um Leben zu erhalten.
Um unsere Kinder zu ernähren,
eine Zukunft zu gestalten.

Fünf rote Fransen links,
Fünf rote Fransen rechts,
Ein goldener Streifen,
Daten überprüft,
Akku vernetzt.
Mit Chemiebrei verklebt –
Dem Sternenstaub der Lügner.
Und durch Stecker belebt…
Ab Morgen 10 – Fach verfügbar.

Damals, bevor die Schmetterlinge starben,
Bevor die Ernten verdarben,
Weil allein die Winde nicht reichten,
Bevor blühende Landschaften erbleichten..

Damals…
Da brauchten sie keine Magier.

Doch heute schreien sie:
Leinentuchbekleckerer!
Märchenlandentdecker!
Weltenretter!

Und ich träume weiter mit geöffneten Augen,
Baue ich meine Wunderwesen, deren Regenbogenflügel
In grauen Sandstürmen verstauben.

Fangt mir meine Erinnerungen,
Voll Blühend duftender Gärten,
umschwärmt von Schmetterlingen!