Nicht gestern, nicht morgen, sondern Heute!
Beitrag zum Schreibwettbewerb Morgengrün von Mai, 19 Jahre
„Hallo, Danbi. Schön dass du da bist. Komm doch rein“, hörte ich meine Mutter von unten sagen. Ich schmiss alles, was ich in der Hand hatte, einfach auf den Boden, hastete die Treppe herunter und fiel meiner Freundin Danbi kreischend in die Arme. „Ich habe dich soo lange nicht gesehen. Sag, was gibt es bei dir Neues? Wie war der Flug? Was ist auf deinem Planeten so los?“, ich zerrte sie ins Wohnzimmer auf die Couch. „Auf Sorla ist alles in Ordnung. Der Planet ist gesund und der Flug war ganz ok.“, ihre lila Augen huschten durch das Wohnzimmer:„Wow, euer Haus hat sich aber verändert“, staunte sie über die riesigen Fenstern, die etlichen Pflanzen und den Kamin an der anderen Seite des Raumes. „Ja, wir haben tatsächlich einiges verändert. Mein Vater hat etwas entwickelt, wodurch wir das Geld zum Renovieren hatten. Das kann ich dir zeigen, wenn du magst“. Danbi nickte und wir beide gingen in das Labor, welches im Keller lag. Als ich den Lichtschalter betätigte, flackerte das Licht ein paar mal auf, bevor der Raum erleuchtet wurde. Überall lagen Aufzeichnungen und Notizen herum, auf der Tafel an der Wand waren mathematische Formeln gekritzelt. Ich zeigte auf eine Skizze. Viel konnte man darauf nicht erkennen. Es zeigte lediglich ein Viereck. „Das ist eine Elektrolumineszenz-Folie. Die haben wir überall an den Fenstern. Sie speichern das Sonnenlicht und wenn es dunkel wird, dann fangen sie an zu leuchten. Man braucht keinen Strom dafür und kann Energie sparen. Diese Technik hat es möglich gemacht, ganz aus der Kohleenergie auszusteigen. Da die Leute plötzlich viel weniger Strom brauchten, hatten wir einen Überschuss an Strom. Und dann hat man auf erneuerbaren Energien umgestellt“, erklärte ich ihr. „Also habt ihr nur noch im Keller richtige Lampen?“. Ich nickte. Danbi war wirklich sprachlos.
Seit Jahren arbeiten unsere Planeten zusammen, um die Erde zu retten. Das erste Projekt, das wir zusammen gestartet haben, war die Umstellung der Märkte auf Bio-Produkte. Der Hauptgrund dafür, war die große Ressourcenverschwendung, die Umweltbelastung und das Wohl der Tiere. 70% des weltweiten Ackerlandes wurde für Futtermittel verwendet und dies meist in Ländern, die den Acker selber dringend nötig hatten. Hinzu kam, dass auch Wälder gerodet wurden, um Ackerland zu bekommen. Schon 40% des Regenwaldes und 70% im Amazonasgebiet waren zerstört. Bis zu 18% der weltweiten ausgestoßenen Treibhausgase wurden der Massentierhaltung zugeschrieben, hinzu kam eine massive Wasserverschwendung von 15.500 Liter pro 1 kg Fleisch. Das war genauso viel, wie ein Mensch im Jahr beim Duschen verbraucht. Außerdem gab es da noch das Problem mit der Gülle, die das Grundwasser hochgradig verschmutze, zudem stammten 64% des giftigen Gases Ammoniak aus der Tierwirtschaft. Diese massiven Umweltschädigungen führten beinahe zum Aussterben vieler Tierarten. Als die Insektenpopulation bis zu 80% gesunken war, musste der Mensch Maßnahmen ergreifen. Zusammen mit der Regierung des Planeten Sorla, haben die Menschen viele Massentierbetriebe, wegen massiver Umweltbelastung und Tierquälerei angezeigt. Sie sind vor Gericht gezogen und haben Recht bekommen. Die Fakten sprachen für sich. Die Massentierhaltung galt seitdem als verboten. Die Klimaerwärmung konnte damit sogar reduziert werden. Vielen ärmeren Ländern ist es gelungen eine stabile Grundversorgung aller Bürger aufzubauen und die Wälder, vor allem im Amazonasgebiet und der Regenwald stehen unter Umweltschutz.
Es braucht nicht viel, die Welt zu retten. Keinen Superhelden, kein Wunder. Es braucht lediglich eine Erleuchtung und die Möglichkeit Dinge in die Tat umzusetzen. Anstatt das billige Fleisch aus dem Supermarkt zu kaufen, kann man auch zu Bio greifen oder zum örtlichen Bauern gehen. Es mag vielleicht etwas mehr Geld kosten, jedoch kann man guten Gewissens die Produkte kaufen und es öffnet einem die Augen, was man wirklich braucht im Leben.
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Autorin / Autor: Mai, 19 Jahre