Julia: The Scars We Hide
Das Album ist laut und treibend. Fans von den Bands Billy Talent, Sum41, Simple Plan, Bad Religion, Green Day usw. gefällt die Musikrichtung sicher.
JULIA sind vier Jungs aus Österreich. Alex, Karl, Alex und Koma gründeten sich 2000 in einem Fastfood-Restaurant. Sie wollten Rockmusik machen, gute, kraftvolle und seelenzerreißenden Rockmusik. Allerdings beschränkten sich die Vier anfangs auf Coversongs. Es sollte erst einmal herausgefunden werden ob alles „passt“. Heute, 6 Jahre später, hat die Band den ein oder anderen richtig großen Erfolg zu verbuchen. Dazu gehört wohl auch der Eishockey WM Song, der aus der Feder der Österreicher stammt und sie weltweit bekannt machte. 2006 erlebte die Band eine Sensation. Billy Talent fragte an, ob JULIA nicht Lust hätten, mit der Band zu touren. Dann wurde es 2007 still um die Jungs. Jetzt melden sie sich mit ihrem dritten Album „The scars we hide“ zurück. Manch einer wird sich fragen, warum eigentlich JULIA und nicht Mira, Laura oder Hannah. Über den Namen der Gruppe kursieren verschiedene Gerüchte. Die einen behaupten, es sei eine Anspielung auf den gleichnamigen Beatles Song. Andere wiederum behaupten, dass die Ex-Freundin des Ex-Drummers namensgebend war. Warum JULIA aber JULIA heißt wird nur die Band selbst beantworten können. In Norddeutschland sind die JULIAs wenig bekannt. Ihre Fangemeinde weitet sich eher in Österreich und den südlichen Teilen Deutschlands aus. Vielleicht schafft es das dritte Album eine Welle der Begeisterung bis in den hohen Norden auszulösen.
Das erste Lied des Albums, „A Hell of a Speech“, beginnt mit Gitarrenriffs und zieht nach vorne. Dies ist auch die erste Singleauskopplung. Hört man die Band zum ersten Mal, denkt man eher an eine amerikanische Punkrockband als an Österreich. JULIA kritisieren in ihren Liedern. Virgin Birth erzählt von der Kirche, die alles in schwarz und weiß teilt und gegen Abtreibungen ist. Die Band gibt zu bedenken, dass Mädchen und Frauen vergewaltigt werden und danach schwanger sind. Auch hier ist die Kirche gegen eine Abtreibung. Die Österreicher fragen: Ist das richtig? Der Song „Mark of Separation“ spricht den Unterschied zwischen verschiedenen Nationen an. Alle Menschen sind gleich, können gebildet sein oder politisch interessiert. „Can a simple piece of cloth separate a nation?” heißt es in diesem Lied. Wenn eine Frau einen Schleier trägt, sollte sie dann weniger Wert sein? Die JULIAs sind der Meinung, dass das das große Problem unsere Gesellschaft ist. „Military first“ spricht die Führungspersonen verschiedener Länder an. Krieg führen um den eigenen Stolz zu retten schein in machen Nationen an erster Stelle zu stehen. Dabei vergisst man, wie sehr die Bevölkerung leidet. Do you really want to scream military first? Der 6. Song scheint Programm des Albums zu sein. We only wake up when it hurts. Das spiegelt laut JULIA die Einstellung der meisten Menschen wieder. Zivilcourage fehlt der heutigen Gesellschaft vollkommen. Deshalb spielt die Band ihre Songs auch LAUT. Die Gestaltung des Booklet ist hingegen Geschmackssache. Das Bild eines toten Schweins und ein Haufen toter Fische sind dort zu sehen. Andere Bilder sind meiner Meinung nach aber richtig gut. Ein Foto zeigt ein Mädchen und einen Jungen mit Gasmasken. Er überreicht ihr eine Blume im Sonnenschein. Der Protest gegen die Atomenergie und –waffen.
Das Album ist laut und treibend. Fans von den Bands Billy Talent, Sum41, Simple Plan, Bad Religion, Green Day usw. gefällt die Musikrichtung sicher. Wie viele Stimmen schon sagen, erinnert das Album eher an ein Debutalbum. Der Meinung bin ich auch. Es steckt nämlich sehr viel Energie hinter „The scars we hide“. Hoffen wir, dass die Band ihren Erfolgskurs beibehält und demnächst wieder auf Tour geht.
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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 15. Dezember 2008