Nas: Untitled
Am 11. Juli erschien Nas’ neues, neuntes und (nach langem hin und her) namenloses Album
Eigentlich zählt HipHop nicht unbedingt zu der Musikrichtung, die ich mir in meiner Freizeit anhöre. Als ich aber das gleichnnamige Album von Nas unter die Lupe genommen habe, ist mir aufgefallen, dass es sich durchaus lohnt, mal einen Richtungswechsel einzuschlagen: In seinem Album findet man Schmuckstücke, die sowohl durch eine prägnante Melodie als auch durch tiefgehende Inhalte bestechen, z.B. Hero. "Hate him or love him /...Can't leave it /...Plus the people need someone to believe in ... /They looking for . . . a hero / I guess that makes me . . . a hero."
Arroganz? Nicht die Spur. Wer denkt, ihm ginge es nur ums Prahlen und Angeben, der hat seine Message verkannt. Nas spricht von Afro-Amerikanern, die in Slums leben, von Afro-Amerikanern, die diskriminiert werden, denen ein glückliches, erfolgreiches und schönes Leben nicht vergönnt ist. Dabei erzählt er auch von seinen persönliche Erfahrungen mit Scheinheiligkeit und Vorurteilen, mit denen sie konfrontiert werden. "This old German / Said I was a thug with a knotty head / Looked at my Benz and called that a Nazi sled / With a face like he wonder where I got my bread / ... From crime to rhyme / My story is I'm from the home of the thieves." (America) Obwohl also diese Menschen ebenfalls Amerikaner sind, gilt der sogenannte American Dream nicht für die Schwarzen. Darum sein Appell: "Wake up (America) / This is not what you think it is America (America)". Insgesamt diskutiert Nas Rassismus, soziale Ungleichheit, Armut und Machtverhältnisse in den Vereinigten Staaten und transportiert seine Botschaft mit schlichten Melodien, die mal melancholisch-nüchtern mal zornig-aufrüttelnd sind.
*Fazit*
Über Nas Album kann ich positives Feedback geben, da er klar und deutlich und trotzdem sehr bildhaft kontroverse Themen diskutiert. Er verzichtet dabei auf pompöse Spezialeffekte, sondern punktet mit seiner Stimme, seinen Worten und den Persönlichkeiten, über die er singt, wie James Baldwin, einen afro-amerikanischen Schriftsteller oder auch George Foreman, der ehemalige Schwergewichts-Boxweltmeister, der es trotz einer Niederlage gegen Muhammed Ali schaffte, nochmals den Weltmeistertitel zu erringen. Auch ein Punkt, der mich überrascht hat. Denn Nas bezieht sich auf Persönlichkeiten aus der Zeitgeschichte und bringt somit einen Teil in seine Song mit rein, der ebenfalls zur amerikanischen Kultur gehört, nämlich den der Afro-Amerikaner.
*Erschienen bei Universal Music*
Autorin / Autor: mickie - Stand: 11. August 2008