Als ich das gleichnamige Album von Amaree zum ersten Mal in den Händen hielt, hatte ich von der Jamaika-stämmigen Sängerin noch nie etwas gehört. Das schön gestaltete Cover fand ich aber gleich ansprechend, und die Musik erfüllt die Erwartungen, die es weckt.

*Unverwechselbare Stimme*
Die ersten Takte, die ich dann zu Ohren bekam, begannen ganz sanft, aber dann bekam ich ihre einzigartige Stimme in ganzer Pracht zu hören. Ihre Stimme ist wirklich unverwechselbar. Sie selber sagt, sie höre sich so an, als hätte sie Dreck gefressen! Das stimmt wirklich, aber im positiven Sinne. Diesen Dreck möchte ich auch fressen! Dabei schafft sie es, ihre Stimme ständig so zu wandeln, dass sie immer perfekt zu Musik und Text passt. Mal haucht sie kaum hörbar ins Mikrofon, ein paar Takte später ist ihre Stimme dann kräftig, laut und wütend. Trotzdem hat sie Tiefe und Klang und ist nicht austauschbar. Das ist es, was sie für mich von den unzähligen Popsängerinnen unterscheidet, die im Radio rauf- und runtergespielt werden.

Die einzelnen Lieder sind genauso wie ihre Stimme: wandelbar. Mal überwiegt der Soul-Anteil, dann erinnern sie mehr an Rock oder R‘n‘B. Es ist die Art Musik, die ich an einem schönen Sommertag hören möchte, die aber auch über einen verregneten Nachmittag hinweghilft und einem so manche Hausaufgabe versüßt.

*Die Facetten der Lieder*
Amarees Texte handeln alle von den unterschiedlichen Facetten unglücklicher Liebe, wie bereits Titel wie “Wrong side of  love”, “Loser in love” oder “Loving this fool” erkennen lassen. Zwar könnte man mit diesem Thema wohl ganze Musikepochen füllen, ein wenig mehr Abwechslungsreichtum auf dem Album würde aber ein bisschen mehr Spannung hineinbringen.