Am 1.12.2006 war es endlich soweit, meine Freundin und ich freuten uns schon seit der Badeinselregatta im Sommer so sehr auf das Konzert von Revolverheld. Das lange Warten war nun also endlich vorbei.
Doch dann ein kleiner Schock, meine Freundin hatte sich beim Fußballspielen verletzt und musste mit Krücken laufen. Doch wir ließen uns unsere Vorfreunde nicht verderben.
Sie schrieb an alle E-Mail-Adressen, die sie auf der Homepage von Revolverheld fand und erzählte ihr Problem, bekam als Antwort, dass sie mit den Rollstuhlfahrern etwas früher rein durfte, um sich in Ruhe einen Platz zu suchen. Ich glaubte nicht gleich, was sie mir erzählte, doch ich fand es super, dass meine Freundin so auch eine Chance hatte nach vorne zu kommen, da sie ja schon Probleme mit dem langen Stehen hatte.
So betraten wir die Konzerthalle, das "Pier 2", und gingen in Richtung Bühne. Die ganze Halle war leer, bis auf die paar Leute, an den Getränkebars. Wir beide hatten die Halle zuvor noch nicht von innen gesehen. Mit den Leuten von der Security suchte meine Freundin sich dann einen Platz an der Seite hinter der Absperrung, dort konnte sie nicht angerempelt werden. Ich stellte mich nach ganz vorne an die Seite. Ich könnte es kaum glauben, aber ich stand wirklich ganz vorne. Langsam, es kam mir vor wie Ewigkeiten, füllte sich die Halle. Die junge Frau neben mir qualmte mich mit Zigarettenrauch voll, sie hielt ständig ihr riesen Plakat vor mein Gesicht. Dann warteten wir … und warteten.
Irgendwann, kamen Johannes und Jakob von den „Helden“ auf die Bühne und stellten die Vorband, den „Special Guest“ namens „Venus“ vor, als Teil ihrer Familie…^^
Die Band kam auf die Bühne, allen fiel auf, dass der Sänger gerade noch vor ihren Augen rum gelaufen war. Die Band überzeugte mit tollen deutschen Texten im Stil von Revolverheld und das Publikum wärmte sich auf. Nach einigen Songs und der ersten Single der Band wurde die ganze Bühne abgebaut – sprich, alle Instrumente und alle Boxen usw. wurden von der Bühne gebracht. Schließlich wurde Jakobs Schlagzeug enthüllt.
Wieder Gewarte, irgendwann kam Revolverheld endlich auf die Bühne. Alle Fans sprangen in die Luft und sangen mit. Ich hatte erwartet, dass ich vorne eingequetscht werde, doch das war überhaupt nicht der Fall. Als ich dann sprang, hatte ich wieder viel Platz. Nach den ersten Songs, begrüßte uns die Band, Johannes war froh, wieder mal in Bremen zu sein, da es seine Heimat ist. Immer wieder betonte die Band, dass dieses ihr größtes Konzert überhaupt sei. Was die Bremer Fans natürlich freute. Die Stimmung war einmalig gut, besser noch als bei dem Live Auftritt im Sommer bei der Badeinselregatta.
Als Überraschung hatte die Band drei neue Songs mitgebracht, die alle so super waren, das man gleich im Refrain mitsingen konnte.
Die Jungs haben uns zum springen, singen und zum Lachen gebracht. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Ich fühlte mich wie in einem Traum, es war alles so unwirklich, denn es war einfach zu geil, um echt zu sein. Ich kann mit sehr großer Sicherheit sagen, dass dieses Konzert, bei weitem das beste Konzert war, auf dem ich je gewesen bin. Und das sind schon einige. So sehr, wie der Boden gebebt hat. Revolverheld sind Live eben 1000-mal besser als auf der Platte in meiner Anlage. Egal wie laut frau dreht.
Nach dem Konzert mochte ich gar nicht glauben, dass es schon zu Ende war, ich wäre so gern noch länger geblieben, ich hätte noch den ganzen Abend durchgehalten. Obwohl ich die Woche über jeden Tag Schule & Praktikum gemacht hatte.
Viele Mädchen hatten allerdings auch Probleme mit ihrem Kreislauf, oft habe ich gesehen, wie die Mädchen an mir vorbei getragen wurden. Einer von der Security kam dann zum Schluss auf mich und die Mädels um mich zu und bedankte sich dafür, das wir durchgehalten haben und nicht zusammengebrochen sind. Dann wurden wir aus der Halle gescheucht.
Am Morgen darauf war mir gleich klar, dass ich mein Erlebnis aufschreiben muss. Im Hinterkopf noch den Artikel der anderen Mädels von Lizzynet, die nicht so begeistert von den „Helden“ waren. Ich verstehe, dass jeder eine andere Meinung hat, nun wollte ich meine auch bekannt geben. Ich dachte, ich schreibe einfach mal eine E-Mail an Johannes, habe geschrieben, wie geil das Konzert war und das ich einen Artikel schreiben möchte, um zu erzählen, wie meine Meinung dazu ist. Und ich konnte es kaum glauben, als ich in meinem Posteingang doch tatsächlich eine Antwort fand. So und hier liest du nun gerade diesen Artikel, ich danke Revolverheld für diesen tollen Abend, für die super Stimmung. Ich bin im nächsten Jahr wieder mit dabei – auf das neue Album, das im Mai 2007 kommen soll, freu ich mich auch schon.
Macht weiter so Jungs! Let’s rock.
Autorin / Autor: badmooonlight - Stand: 04. Dezember 2006