Silbermond im Gespräch
„Wir sind einfach 4 Jugendliche die Musik machen und Spaß daran haben.“
Wir hatten so viele Fragen… und dann ging die Zeit so schnell vorbei.
Aber einige haben wir doch geschafft.
Hier ist ein exklusives Silbermond-Interview, nur für euch.
*Was macht ihn normalerweise, bevor ihr ein Konzert gebt?*
Thomas: Viele Bands haben ja ein Ritual, trinken zum Beispiel Caipirinha oder so, so was haben wir nicht. Wir machen vorher nicht bestimmtes – und das ist ja irgendwie auch ein Ritual, oder? Wir sind eben die Band ohne Ritual.
*Und was macht ihr nach den Konzerten?*
Steffi: Erstmal nur runterkommen. Wenn man über eine Stunde alles gegeben hat, ist man total verschwitzt und fertig. Und danach gehen wir noch zum Merchandise Stand und geben Autogramme. Nach dem Duschen im Veranstaltungszentrum (unser Bus hat keine Dusche) guckt Johannes manchmal noch ins Internet und beantwortet Mails etc. Und sonst gucken wir uns in unserem Tourbus vielleicht noch nen Film an oder so.
*Habt ihr vor einem Konzert noch Lampenfieber?*
Thomas: Andreas hat mal gesagt, Lampenfieber ist der Respekt vor dem Publikum. Das finde ich gut, das gehört doch irgendwie dazu.
*Auf Tour lebt ihr zusammen mit der Crew in einem Bus. Nervt man sich nach einer gewissen Zeit nicht total, wenn man immer auf so engem Raum ist?*
Steffi: Nein, eigentlich nicht. Klar ist es manchmal schwer, man muss sich halt zusammen reißen. Aber wir kennen uns jetzt schon 6(?) Jahre, da kennt man sich und weiß, wann man die anderen besser in Ruhe lässt. Und die anderen Crew Mitglieder sind auch total nett, da geht das eigentlich. Natürlich gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten. Aber richtigen Streit eigentlich nicht.
*Habt ihr auf Tour auch noch Freizeit, zum Beispiel zum Stadt angucken oder shoppen gehen?*
Johannes: Andreas guckt sich öfter Städte an und macht Sightseeing.
*In welchen Ländern habt ihr denn schon Konzerte gegeben?*
Andreas: In Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Italien…
Steffi: Italien? Ach, ja, in Südtirol… Aber das ist ja nicht RICHTIG Italien!
Andreas: … und im Sommer spielen wir in Skandinavien.
*Habt ihr Kontakt zu Fans?*
Andreas: Über die Homepage haben wir E-Mail Kontakte und versuchen auch wirklich alle Mails zu beantworten. Und mit den Betreibern der Homepage (der Fanclub) haben wir auch regelmäßigen Email Kontakt.
Steffi: Sonst treffen wir so viele Leute, da erinnert man ich nicht mehr daran, wen man vor einem halben Jahr getroffen hat. Außerdem haben wir auch nicht so ein gutes Namens- und Gesichter-Gedächtnis… (grinst)
*Und wie sieht es mit Kontakt zu anderen Bands aus?*
Thomas: Wir haben einige andere Bands kennen gelernt, z.B. die Söhne Mannheims oder Die Happy, mit denen haben wir schon ziemlich lange Kontakt. Und die H-Blocks, Juli. Mit denen kann man sich wirklich toll über Musik unterhalten. Wohl auch viel besser als mit dieser neuen Band … Nu Pagadi
*Wann wusstet ihr, dass ihr berühmt seid, und woran habt ihr es bemerkt?*
Steffi: Wir sind nicht berühmt. Berühmt sind Leute, die das Auto oder den Ottomotor erfunden haben, aber nicht wir. Wir sind einfach 4 Jugendliche die Musik machen und Spaß daran haben.
*Was sagen eure Freunde und eure Familien dazu, dass ihr jetzt bekannt seid?*
Andreas: Daran erkennt man richtige Freunde. Die, die vorher richtige Freunde waren, haben sich nicht verändert und sind es auch heute noch. Die anderen sind keine Freunde.
Thomas: Und unsere Familien haben immer hinter uns gestanden. Johannes und ich kommen ja aus einer Musikerfamilie. Wir waren schon früh mit unseren Eltern auf Auftritten und sie haben uns immer gefördert und unterstützt.
*Wann habt ihr angefangen Musik zu machen?*
Thomas: Steffi hat schon immer gesungen, ihr erstes Publikum war der Duschkopf.
Johannes: Der Massagestrahl…
Andreas: Thomas und Johannes (wer auch immer das gesagt hat…Andreas?) sind schon früher mit ihren Eltern aufgetreten.
Johannes: Und Andreas hat schon immer gerne auf Kochtöpfen rumgehauen. (grinst)
*Wann habt ihr euch kennen gelernt?*
Johannes: Das war in Bautzen bei einem Jugendmusikwettbewerb. Da gab es einen Chor, in dem Stefanie mitgesungen hat und eine Band, in der wir drei mitgespielt haben. Und weil der Probenraum nicht so groß war, dass wir alle aus dem Chor rein gekriegt haben, haben wir uns halt Steffi ausgesucht.
*Bestand die Band schon immer aus euch vier?*
Thomas: Nein, anfangs waren wir noch zu sechst, da waren noch eine Keyboarderin und eine Sängerin dabei.
*Und wie kommt es, dass ihr nur noch zu viert seid?*
Thomas: Die haben wir aus dem Tourbus geschmissen (lacht). Nein, quatsch. Für die beiden war die Musik immer nur ein Hobby, eine Nebensache. Und wir vier wussten eigentlich schon immer, dass es für uns mehr als nur ein Hobby ist, und wir mehr wollen als nur nebenbei Musik zu machen. Das passte dann nicht so gut zusammen.
*Wart ihr bei Castings/Bandwettbewerben? Oder wie habt ihr sonst euern Plattenvertrag bekommen?*
Andreas: Nein, bei Castings waren wir nicht. Den Plattenvertrag haben wir auf dem normalen Weg bekommen. Wisst ihr eigentlich noch, was das ist? Wir haben Demotapes an Plattenfirmen verschickt und verschiedene Produzenten eingeladen, um ihnen vorzuspielen. Aber die waren leider alle nicht so begeistert und meinten, mit dem Namen ‚Silbermond’ könne man in Deutschland nichts werden. Aber wir wollten uns nicht verstellen. Irgendwann haben wir dann wo gespielt, wo zufällig auch eine Mitarbeiterin von BMG war, die uns gehört hat. Wir haben ihr wohl gefallen, und obwohl sie nicht direkt in dem Musik Zweig war, hat sie uns weiter empfohlen. Ja, so sind wir dann zu BMG gekommen.
*Wann war euer erster Auftritt?*
Thomas: Das war auf einem Geburtstag. Ein Freund hat seiner Schwester sozusagen uns zum Geburtstag geschenkt. Da waren nicht viele Leute und damals waren wir noch zu sechst, also waren es fast genau so viele Musiker wie Gäste.
Andreas: Steffi war damals erst so 12/13, und da wir erst sehr spät wiedergekommen sind, gab es dementsprechend Ärger von den Eltern.
Steffi: Aber es hat sich trotzdem gelohnt. (grinst)
*Was habt ihr euch für dieses Jahr vorgenommen?*
Thomas: Erstmal gehen wir im April wieder auf Tour. Und dann erscheint auch irgendwann das neue Album. Also geht’s dieses Jahr wohl wieder ins Studio. Einige neue Songs haben wir schon geschrieben, die werden wir auch auf der Tour spielen.
Und dann gibt’s das neue Album, aber wann, das kann ich noch nicht sagen. Im Sommer sind wir dann auch in einigen skandinavischen Hauptstädten, mal sehen, wie die da so auf uns und auf deutsche Musik überhaupt reagieren.