Die CD Magic Moments - The Very Best of Swing kennen manche von euch vielleicht aus der Fernsehwerbung von dem bekannten Kaffeeröster Jacobs Krönung. Der erste Track mit der eingängigen gepfiffenen Melodie, nach der die CD auch benannt ist, untermalt nämlich die Jacobs TV-Werbung musikalisch. Dem Cover wurde deshalb auch ein Jacobs-Krönung-Kaffee-Cover in Form von in aufblitzenden Goldlettern geschriebenem Titel auf krönungsgrünem Hintergrund und einer stilisierten Schwade dampfenden Kaffees verpasst.

Doch zum Inhalt der CD - der Musik. Die CD nennt sich The Very Best of Swing und deshalb eine kurze Swingdefinition. Der Swing erlebte seine Blütezeit in den dreißiger und zu Beginn der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts und errang als erster Jazzstil weltweit große kommerzielle Erfolge. Im Swing rückten die afrikanischen Elemente des Jazz weiter in den Hintergrund. Der Rhythmus wurde geglättet und zu einem fließenderen Vierer-Rhythmus geformt, bei dem alle vier Taktschläge gleichmäßig betont wurden. Außerdem gehören sich wiederholende Riffs und Soli, die von Bläser zu Bläser sprangen, zu den Merkmalen.

Mit 20 Liedern geht die CD mit Sängern und Interpreten vom englischen Tiger Tom Jones (Help yourself) über Größen wie Ella Fitzgerald & Louis Armstrong (cheek to cheek, night&day) oder Nat King Cole (Unforgettable) bis zu populären Sängern wie Frank Sinatra, der gleich die Familie packt und mit Tochter Nancy den - erst kürzlich von Robbie Williams und Nicole Kidman gecoverten - Song Something Stupid zum besten gibt. The Platters, als Vertreter der schwarzen Vokalbands, gibt mit dem Welthit Only you das Gefühl extra für den Hörer zu singen. Die Lieder, die mehr oder weniger viel mit Swing zu tun haben, leben von langsamen, gefühlvollen Melodien, viel singenden Geigen, und verträumten Bläsern und verliebten Texten.

Mein Lieblingslied der CD ist Cheek to cheek mit der rauchigen Bassstimme der Jazzikone Louis Armstrong (der im übrigen ein begnadeter Trompeter ist) und Ellas gefühlvoll vorgetragenem Part. Weniger gut ist zum Beispiel das Lied That's Amore, ein kitschiger Schunkelwalzer von Dean Martin. Ob das Beste der Besten versammelt ist oder nicht, darüber lässt sich streiten - insgesamt aber eine beschwingte Durchschnittsplatte mit Liedern, die zum Träumen und Chillen da sind und magische Momente versprechen, die am besten bei einer Tasse Kaffee gehört werden sollten.