Soundtracks sind wie Popcorn. Während man sich beim Anschauen des Films versonnen Stück für Stück das Popcorn in den Mund schiebt, ohne die Augen von der Leinwand abzuwenden, wird auch die musikalische Untermalung eines Films oft nur unterbewusst wahrgenommen. Beides, Soundtrack und Popcorn, ist aber für die richtige Stimmung beim Kinobesuch unerlässlich. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Artenvielfalt von Popcorn, die sich durchaus auf Soundtracks übertragen lässt: Es gibt große Stücke, kleine Stücke, an manchen klebt viel zu viel Zucker, und dann sind da noch die übrig gebliebenen Maiskörner, die keiner haben will. Solch eine Wundertüte ist auch der Soundtrack zu „Charlie’s Angels – Full Throttle“.  Die Liste der vertretenen Künstler gleicht dem Albtraum eines jeden, der das Zusammenstellen von Samplern als Wissenschaft betrachtet. Pink, David Bowie, Bon Jovi, The Beach Boys, Andy Gibb und Natalie Cole auf einer CD. Darf man das? Klar, denn Dank „Charlie’s Angels“ haben ja jetzt doch alle etwas gemeinsam und die Mischung funktioniert erstaunlich gut, selbst wenn man den Film zum Soundtrack nicht kennt. Highlights sind neben der offiziellen „Charlie’s Angels“-Single „Feel Good Time“ von Pink, der man den typischen Touch der Songwriter William Orbit und Beck anmerkt, „Danger! High Voltage“ von Electric Six, das zum Headbangen einlädt und Loverboy’s „Working For The Weekend“ im typischen 80s-Sound. Einfach cool ist auch „U Can’t Touch This“ von MC Hammer. Disco-Feeling kommt auf bei Andy Gibb’s “I Just Wanna Be Your Everything”, noch eine Spur souliger wird es mit Natalie Cole’s “This Will Be (An Everlasting Love)” und Donna Summer’s „Last Dance“, das die Scheibe ausklingen lässt. Insgesamt eine runde Compilation, auf der nur das abgenudelte „Livin’ On A Prayer“ von Bon Jovi und das schwache „Nas’ Angels... The Flyest“, neben „Feel Good Time“ der einzige Song, der für den Film geschrieben wurde, von Nas feat. Pharrell negativ auffallen.