Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Josie Wehmeyer, 13 Jahre
Wahlkampf 19. Mai 2020 Amerika, Alicha Soler
Format: Liveübertragung, deutsche Übersetzung
Alicha Soler: „Hallo, herzlich willkommen und danke, dass Sie alle gekommen sind. Ich stehe hier, um für ein besseres, aufgeschlosseneres und friedlicheres Amerika zu kämpfen um diesen Teil des Kontinents in einen besseren Ort zu verwandeln! Ich meine: Wir haben alle gesehen, was mit meinem Vorgänger, dem frauenverachtenden, rassistischem und egoistischem Donald Trump passiert ist, oder? Es ist kein Wunder, es musste so kommen, er hat es nicht Mal bis zum Ende seiner Amtszeit geschafft! Wollen wir Amerika wieder ins Unglück stürzen, oder wollen wir zumindest versuchen, uns zu ändern? Ich meine, diese Welt ist frauenfeindlich, Gewalt gehört zum Alltag vieler Menschen, Kinder verhungern und nebenbei schreitet der Klimawandel immer weiter voran und das alles ist nicht Mal das ganze Packet, welches die Erde in Form von uns Menschen tragen muss. Am liebsten würde ich jedes einzelne Problem durchsprechen, aber dafür reichen keinen 30 Minuten, ich werde heute lediglich auf eine Sache eingehen, die mir persönlich besonders am Herzen liegt. Ich bemerke es jeden Tag, es gehört zum Alltag einer jeden Frau, Anfeindungen, Sexismus, Kritik und Belästigung. Raten sie Mal, wie oft mir ungebeten an den Hintern gegrapscht wurde, oder die gaffenden Blicke der Männer auf mein Dekolleté gerichtet waren! Mehr als einmal und selbst das wäre schon zu oft gewesen! Die Männer sitzen in der Chefetage, lassen sich von uns bedienen, scheuchen uns herum, geben am besten noch so Kommentare wie: „Hop Hop!“, oder „Mach mal schneller!“ von sich.
Als ich so um die 30 war, das College mit super Noten beendet hatte und endlich anfing zu arbeiten, mein eigenes Geld zu verdienen und davon auch meine Miete zahlen zu können, habe ich in New York bei einer Werbefirma gearbeitet, ich stieg bald auf, war nicht mehr nur die Assistentin, die Kaffee kochen musste, sondern durfte am ovalen Glastisch bei den Einflussreichen sitzen. Es war fast buchstäblich ein Wunder, ich war die einzige Frau, die in einem der riesigen Sessel Platz nehmen durfte. Auch wenn ich nicht annähernd so viel verdiente wie sie, war ich zufrieden mit meinem Job, bis einer der Männer während eines wichtigen Meetings, um genau zu sein: Zu spät, herreinplatzte, sich auf seinen ledernden Sessel plumpsen ließ, mir einen irritierten Blick zu warf und mit verachtendem Ton in der Stimme fragte: „Was macht die denn hier?“, er war den letzten Monat im Urlaub am Mittelmeer gewesen. Nicht, dass die anderen mich verteidigten oder es unkommentiert ließen, nein, sie versuchten meinen Platz am Tisch zu erklären: „Sie sitzt nur zur Probe hier…“ „Eigentlich sollte sie nur den Kaffee bringen, sie hat sich einfach dazu gesetzt…“, nur eins von vielen Beispielen, dass wir Frauen noch immer nicht akzeptiert werden. Schlussendlich wurde ich wegen „Personaleinschränkung“ gefeuert und das obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits im vierten Monat mit meinem Kind schwanger war und das Geld als alleinerziehende Mutter dringend benötigt hätte. Ich habe mich immer dafür stark gemacht, dass ich und auch ihr eine bessere Zukunft haben werdet und wir nicht mehr mit so vielen Vorurteilen zu kämpfen haben. Verdienen wir es, so behandelt zu werden? Nein, das haben wir wirklich nicht! Ich hoffe ich kann Amerika mit Frauenpower und gemeinsamer Kraft weiterbringen! Auf das ganz bald auch Frauen jegliche Freiheit, für die Amerika nun mal steht, genießen können! Ich danke ihnen für ihre Zeit und hoffe das ich auf ihre Stimmen zählen kann!“