Menschenmeere//
Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Yule Burlefinger, 26 Jahre
Wenn Wunden verwehen
Wir über unsre Grenzen gehen
Um uns in anderen wiederzufinden
Und nicht ganz vor uns selbst zu verschwinden//
Wenn wir Narben vergessen
Wunder an Herzschlägen messen
Um Wände und Winter zu überwinden
Und Willenskraft mit Wärme zu verbinden//
Wenn wir dann vielleicht uns selbst verzeihen
Uns und andere von Erwartungen befreien//
[Ich sage oft, ich mag keine Massen an Menschen. Da passiert zu viel, zu viele Schwingungen, die die Luft aus dem Gleichgewicht bringen, zu viele Energien, die nicht synchron sind. Zu viel, das ich wahrnehme, Gerüche und Gedanken, Stimmungen und Strömungen, fühlst du dich wohl im Gedränge, bist du auf der Suche, wonach, nimmst du jemanden mit oder bleibst du zurück, hinter der Menge?
Blickst du auf den Boden, warum, um meine Augen nicht zu grüßen oder um Muscheln zu sammeln? Kennst du deinen Weg, weißt du, wohin du eilst, oder lässt du dich abbringen, bist du offen für Veränderung? Nimmst du mich an der Hand? Trägst du dich selbst dabei? Bleibst du auch mal still, hältst inne und siehst, wie sich der Himmel mit der Reise der Sonne verändert?
Ab und an ist Raum begrenzt. Bäume säumen Ufer und Wellen drängen zurück, schließen einen Kreis um uns, der sich nicht ausdehnt. Und dennoch: wir alle haben Platz. Wenn wir teilen und achtgeben, auf unsere Schritte und unsere Worte, wenn wir gewillt sind zu warten, es zu wagen andere aufzunehmen. Ich sage oft, ich mag keine Massen an Menschen. Was ich aber mag, wenn Massen zu Meeren werden, wenn jeder Mensch eine eigene Welle ist und niemand dabei untergeht. Wenn wir wissen, dass wir unsere Individualität nicht loslassen müssen, sobald wir uns aneinander festhalten, uns nicht aufhalten, im Menschenmeer.]
Wissentlich andere Wege gehen
Uferlos
Grenzenlos
Wandern
Wagen
Spuren zu hinterlassen//
Und uns und andere anders zu sehen
Uferlos
Grenzenlos
Wandern
Wagen
In keine eurer Wahrheiten zu passen//
Im Mittelpunkt
Menschen wie Meere
Nicht wie Massen//