Plädoyer für Dankbarkeit und Solidarität

von Lena T.

Jedem, der in diesen Tagen
Einsam ist, dem sei gesagt:
Auch wenn Ängste an dir nagen
Und von Sorgen du geplagt –
Bess‘re Zeiten werden kommen,
Soviel ist schonmal gewiss,
Deshalb: Bleiben wir besonnen
Und haben gemeinsam Schiss

Die Freude ist uns nicht vergangen,
Wir würden gerne etwas tun
Abgeseh‘n davon, dass wir bangen,
Versuchen wir, die Situation
Zu uns‘rem Besten zu benutzen,
Denn Trübsal blasen hilft uns nicht
So singen, lesen wir und – putzen,
Beklatschen jene, die im Einsatz
Alles geben, Schicht für Schicht

Wenn du denkst, es geht nicht schlimmer,
Denk an all die armen Seelen,
Die in Moria gestrandet,
Weder vor- noch rückwärts können
Und tagein, tagaus sich quälen

Denk an deine Privilegien,
Denk daran, wie gut du‘s hast,
Auch wenn das kein großer Trost ist
Denn auch du trägst deine Last
Aber ist sie nicht trotz allem
Noch verhältnismäßig klein?
Sollten wir nicht lieber öfter
Demütig und dankbar sein?

In diesen Zeiten zählt vor allem
Eines: Solidarität
Denn es hilft auch kein Beschallen,
Wenn‘s um Menschenrechte geht
Sind wir denn nicht irgendwie
Tief in uns‘rem Herz vereint?
Warum dann das lange Zögern?
Don‘t leave anyone behind

(Mit Beschallen sind die vielen Aktionen (s. singen, klatschen) gemeint, um beispielsweise auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen und dem medizinischen Personal Respekt zu zollen)