Sein Baum
Einsendung von Franzi, 13 Jahre
Das Sonnenlicht schien durch die wenigen grünen Blätter. Die Sonne schien erbarmungslos auf den Boden. Der Waldboden war staubtrocken.
Ein kleiner Junge in kurzer Hose und T-Shirt wirbelte den Staubboden auf. Schweißperlen liefen an ihm herunter. Er rannte nicht wie sonst, sondern ging langsam und erschöpft.
Es war deutlich zu warm, viel zu warm. Der Herbst ließ wirklich auf sich warten, dachte er. Früher ist ihm der Wald viel größer vorgekommen.
Baumstämme lagen gestapelt am Wegesrand herum. Er wunderte sich, die Bäume waren doch noch alle sehr jung? Warum wurden die denn gefällt?
Er machte sich keine weiteren Gedanken und ging verdutzt weiter. Er suchte einen Baum. Nein, nicht nur irgendeinen Baum, sondern seinen Baum. Er war sehr stolz. Den hatte er mit seinem Vater eigenhändig gepflanzt und sogar ein Baumhaus darauf gebaut. Als er an seinen Vater dachte, rollte ihm eine Träne über die Wange.
Der Baum war groß, grün und prachtvoll. Vor allem die Blätter in den verschiedenen Grüntönen waren wunderschön.
Er blieb vor einem Baum stehen und wunderte sich. Dieser Baum konnte doch gar nicht sein Baum sein!
Der Baum war das komplette Gegenteil von seinem. Er sah traurig und durstig aus. Die Blätter hingen erschöpft herunter und gewachsen war der Baum auch nicht mehr. Die Pflanzen um den Baum herum waren braun und verbrannt von der Sonne. Er hatte alles ganz anders in Erinnerung. Aber ganz sicher war dies sein Baum!
Hatten die wirklich so wenig Wasser bekommen? Es ist zwar warm gewesen, aber zuhause hatten sie doch auch genug Wasser!
Ihm wurde bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war still, zu still. Er hörte noch nicht einmal einen Vogel zwitschern. Plötzlich hörte er Stimmen. Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Zu den Stimmen kamen nun auch noch laute Geräusche. Ohrenbetäubende Geräusche. Sie taten in seinen Ohren weh. Ein Kreischen. Konnten das Kettensägen sein?
Der Wald sah doch ohnehin schon krank aus. Sollte er jetzt ganz getötet werden? Seinem Baum durfte nichts passieren. Er musste ihn beschützen! Aber was kann er alleine schon ausrichten?