Ein bisschen Spaß muss sein
Wenn politische Nachrichten mit Humor vermittelt werden, erinnern und teilen junge Menschen sie eher
Oft wird beklagt, dass junge Menschen sich nicht besonders für politische Nachrichten interessieren. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sie zu langweilig und trocken präsentiert werden?
Wissenschaftler_innen der University of Pennsylvania und der Ohio State University wollen herausgefunden haben, dass junge Menschen humorvoll präsentierte Nachrichten im Gegensatz zu normal-öden Beiträgen nicht nur besser behalten, sondern auch mit größerer Wahrscheinlichkeit teilen. Humor könnte also ein wichtiges Instrument sein, um dafür zu sorgen, dass Menschen gut informiert sind.
In der Studie hatten 18-34-Jährige eine Vielzahl von Clips gezeigt bekommen. Einige davon waren humorvoll gestaltet und endeten mit einem Witz, andere eher neutral.
Es wurden dabei nicht nur Gehirnaktivitäten mit einem MRT erfasst, sondern auch, wieviel die Testpersonen von den gesehenen Inhalten erinnern konnten und wie sehr sie geneigt waren, das gesehene Video zu teilen.
*Erst lachen, dann teilen?*
Dabei zeigte sich, dass humorvoll präsentierte politische Inhalte besser erinnert wurden. Außerdem wurde durch Humor offenbar ein höheres Aktivierungsmuster in Gehirnbereichen verursacht, die beteiligt sind, wenn jemand darüber nachdenkt, was andere fühlen und denken. Die Forscher_innen meinen, dass hier die soziale Komponente von Humor deutlich wird. Offenbar beeinflusst eine Aktivierung diese Gehirnbereiche auch die Fähigkeit, sich politische Inhalte zu merken und steigere die Bereitschaft, die Information mit anderen zu teilen. Das sei wichtig, weil humorbasierte mediale Berichterstattung zu einer wichtigen Quelle für Informationen zu politischen Themen geworden ist.
Wer also politische Bildung vorantreiben will, sollte das ruhig mal mit einem Augenzwinkern machen, solange dabei nicht die Politik selbst zur Lachnummer wird. Allerdings dürfte sich vielleicht auch nicht jedes Thema für eine spaßige Berichterstattung eignen.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 18. Januar 2021