Duschgel in wiederverwendbaren Behältern

Beitrag von Marie H., 14 Jahre, zum Wettbewerb Ausgepackt

Darstellung des Problems:

Wir sind ein 5-Personenhaushalt und jeder hat sein eigenes Duschgel, weil er oder sie einen bestimmten Duft bevorzugt oder meint, dass es gut für seinen oder ihren Hauttyp ist. Da kommt am Ende doch sehr viel Müll zusammen.
Außerdem habe ich beobachtet, dass vor allem viele Jugendliche auf Werbung „anspringen“. Sie kaufen viel mehr Duschgel, als sie eigentlich benötigen, nur weil die Werbung verspricht, dass dieses Duschgel etwas Besonderes ist. Dadurch entsteht sehr viel Plastikmüll, den man verringern könnte.
Diese Beobachtungen haben mich dazu motiviert, über alternative Verpackungsmöglichkeiten von Duschgel nachzudenken.

Lösungsvorschlag:

Ich stelle mir vor, dass Duschgels in größeren CO2-neutralen Kanistern in den Regalen von Drogeriemärkten stehen. Als Kunde könnte man sich dann zunächst eine Glasflasche aussuchen. Diese Glasflasche könnte es in verschiedenen Größen und Formen geben. Mithilfe eines Zapfhahns wird dann das Duschgel in die Flasche gefüllt. Der Preis einer Flasche Duschgel richtet sich nach der Größe der Flasche und der Marke des Duschgels.
Nach dem Verbrauch des Duschgels müsste man die Verpackung nicht wegschmeißen. Stattdessen könnte man die Flasche reinigen und neues Duschgel darin kaufen. Die leeren Kanister werden durch volle ersetzt. Die benutzten Behälter können in der Fabrik gereinigt und aufgefüllt werden.

Kooperationspartner:

Für mein Projekt bräuchte man die Zusammenarbeit folgender Kooperationspartner:
a. Die Duschgelhersteller
b. Die Drogeriemärkte
c. Die Kanisterhersteller
d. Die Hersteller der Glasflaschen
e. Die Lieferanten
f. Die Konsument_innen

Wahrscheinlich wird es leicht sein, die Hersteller von CO2-neutralen Kanistern und die Hersteller der Glasflaschen von meiner Idee zu überzeugen. Schließlich eröffnet sich hier für sie ein neuer Absatzmarkt. Auch die Lieferanten kann man bestimmt gut für das Projekt gewinnen, denn für sie würde sich nur ändern, dass sie die leeren Kanister wieder mitnehmen und reinigen. Das wäre dann auch für die Drogeriemärkte vorteilhaft, denn sie müssten nicht mehr den Müll entsorgen. Sie würden lediglich nach der Anlieferung neuer voller Kanister die leeren wieder mitgeben.
Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Drogeriemärkte kein großer Aufwand ist, ihre Regale so umzustellen, dass die Kanister gut reinpassen. Eventuell könnten die Kanister auch eher breit als hoch sein.
Überzeugungsarbeit muss man wahrscheinlich bei den Duschgelherstellern leisten, da sie eine Möglichkeit verlieren, für ihr Produkt zu werben. Denn die individuelle Verpackung eines Duschgels würde wegfallen, wenn sie nur noch große Behälter nutzen würden. Man könnte aber auch mit hochwertigen Produkten etwas billiger anfangen, weil es dann viele Menschen geben würde, die es dann kaufen würden. Wenn es dann gut läuft, könnte man das Produkt wieder teurer machen. Andererseits könnten sie ihr Duschgel als besonders umweltfreundlich anpreisen. Dann gäbe es bestimmt die Möglichkeit, die Glasflaschen und andere wiederverwertbare Behälter ansprechend zu gestalten. Zum Beispiel könnte es auf Extrawunsch möglich sein, individuelle Flaschen herzustellen und zu designen. Werbefachleute müssten hier also umdenken.
Was die Konsument_innen angeht, denke ich, dass viele Menschen mit der Idee einverstanden sind, weil gerade junge Leute schon sehr auf die Umwelt achten. Es werden bestimmt einige dagegen sein, aber irgendwann werden sie sich anschließen und mitmachen.
Man könnte aber auch versuchen, über den Gesetzgeber den Verkauf des Duschgels in Glasflaschen steuerlich günstiger zu stellen.

Wettbewerbsvorteil:

Meine Idee ist besonders wirksam, weil Duschgel ein Produkt ist, welches von fast allen Menschen benutzt wird. Durch das Umschwenken von Plastikflaschen auf Glasflaschen, die man wiederverwendet, wird für viele Bereiche ein neuer Markt eröffnet, so dass man etwas Gutes für die Umwelt tun kann, ohne dabei Arbeitsplätze zu gefährden.
Soweit ich weiß, gibt es noch keine Kanister für Duschgel. Wohl habe ich ein solches Prinzip für Wein, Essig und Säfte schon gesehen. Hier sind sogar kleine Geschäfte entstanden. Vielleicht ist das ja auch für meine Idee möglich.
Außerdem könnte hier Raum für kleine Nebenerfindungen entstehen: besondere Halter in der Dusche, Tragbeutel für die Flaschen, Etikette, Zusatzinhaltsstoffe (wie z.B. kleine Blumen, Konfetti aus Seife, die man dazu mischen kann.)

Wettbewerbsnachteil

Leider sehen die Kanister weniger ansprechend in den Regalen aus als die herkömmlichen Verpackungen. Durch das Abfüllen könnte es außerdem zu Verschmutzungen auf dem Boden vor den Kanistern und drumherum kommen. Auch könnte das Laufband an der Kasse verschmutzt werden. All dies müsste dann von Personal des Drogeriemarkts gereinigt werden. Auch die Glasbehältnisse müssen von den Konsumenten gereinigt werden, was natürlich wesentlich umständlicher ist, als eine leere Plastikflasche einfach wegzuwerfen.

Nutzen

Nutzen für die Umwelt und die Konsument_innen:
Es entsteht weniger Verpackungsmüll dadurch, dass eine große Menge an Duschgel in einem Behälter ist und nicht in einzelnen Plastikflaschen, die man später wegwerfen muss.

Nutzen für die Umwelt und das Klima:
Bisher wurde der Verpackungsmüll für die Lieferung von Duschgelplastikflaschen vom Drogeriemarkt entsorgt. D.h. es gibt einen LKW, der die Ware anliefert und dann leer wieder zurück zur Firma fährt. Nach dem Auspacken und Einsortieren der Ware in die Regale muss ein weiterer Müllwagen kommen, um den Verpackungsmüll abzutransportieren. So kann man für eine Lieferung Duschgel 4 Fahrwege einrechnen. Mit meiner Idee würde man die Fahrwege auf zwei Strecken reduzieren, nämlich die Anlieferung voller Kanister und die Mitnahme von leeren Kanistern. Außerdem fällt kein zusätzlicher Verpackungsmüll für die Kanister an.

Résumée:

Ich kann nicht sagen, ob meine Idee die beste ist, da ich die anderen nicht kenne. Ich glaube aber, dass der Zeitpunkt für die Umsetzung meiner Idee der richtige ist: Es gibt zurzeit schon einige Veränderungen zugunsten der Umwelt im Bereich der Kosmetikindustrie. Hier wäre zum Beispiel zu nennen: die Erfindung und Verbreitung von festem Haarshampoo und Shampoo und Duschgel ohne Mikroplastik und in einer CO2 neutralen Verpackung.