Zwischen Tank und Teller
Einsendung zum Wettbewerb Acker, Algen, Algorithmen von Colin Müller, 23 Jahre
Zwischen vollem Tank und leerem Teller
Das Wirtschaftswachstum rast immer schneller.
Tier, Umwelt, und Mutter Natur,
tot auf der Strasse, mitten in der Spur.
Auf der Nahrungskette steh‘n wir oben
Dafür wurde die Moral verschoben.
Solange unser Grill noch brennt,
leben Hunger und Moral getrennt.
Die Welt sie leidet, die Ressourcen karg,
es öffnet sich für uns schon bald der Sarg.
Müssen schauen, schonen, sparen,
an Rohstoff, Material und Waren.
Zwischen leerem Tank und vollem Teller,
wo im harten Kampf um jeden Heller
jeder rentable Rohstoff zählt,
jede obskure Option, die man wählt.
Bauen wir Häuser aus Pilzen und Algen
und fahren wir Autos mit Strom und Gas.
Woll‘n wir weiter ums Erdöl balgen
Oder beissen wir einfach ins Gras?
Wachsen Buletten im Labor im Glas,
lecker ohne Leid und clean wie Erdgas?
Mix‘n wir Synthetik und Chemie
so sauber und organisch wie noch nie?
Essen wir falsches Rind und Huhn aus Wurm
Und verpacken es alles in Papier,
oder riskieren wir den Sturm
Aus Klima, Knappheit und krepierendem Tier?
Kriegen wir den Kreislauf auf 100%,
damit kein Karton und kein Plastik mehr brennt?
Zielen wir auf die zero waste
Rohstoff, Wiederverwertung, copy and paste!
Mit Mikroorganismen, getrimmt auf Kraft.
Vorreiter unserer postfossilen Macht,
alles rücken wir ins Grüne:
Aromen, Antibiotika und Enzyme.
Kreislauf, Kaskade und Mehrfachnutzung.
Recycling, Kombination und Umwandlung.
Wohlklang im ökonomischen Ohr.
Mehr Möglichkeiten als je zuvor!
Mit vollem Tank und vollem Teller
Erscheint die Zukunft gleich viel heller.
Der Weg ist lang und einfach nie,
ein Schritt zum Start der Reise: Bioökonomie!
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