Frauen in Naturwissenschaft und Technik - schon lange kein Widerspruch mehr!

,,Wozu soll man das denn später mal brauchen?!“ Diese Frage habe ich, obwohl sonst eigentlich selten ein Schulmuffel, mir in den vergangenen Schuljahren doch ein auf das andere Mal gestellt. Ja, wozu eigentlich? Was will ich später einmal machen?

Und mit diesem ‚später’ ist natürlich die Zeit nach dem Abitur gemeint. Und dieses ‚später’ war mit dem Beginn der Sekundarstufe II und der Wahl der entsprechenden Leistungskursfächer in greifbare Nähe gerückt. Für mich stand früh fest, etwas Naturwissenschaftliches soll es sein und studieren möchte ich auch gerne. Und im Verlauf der 12. und 13.Klasse kristallisierte sich mein Wunschstudienfach Biochemie heraus. Doch blieb noch die Frage nach meinem Studienort und es hielten sich beharrlich Zweifel ganz anderer Art: Kann ich das wirklich schaffen? Habe ich als Frau überhaupt Chancen später in der Forschung zu arbeiten, so wie ich mir das wünsche? Die Zukunftsvorstellungen vieler meiner Freundinnen sahen im Vergleich dazu gewohnt ‚weiblicher’ aus: Psychologiestudium, Medizinstudium, Ausbildung zur Krankenschwester oder Physiotherapeutin oder Lehrerin.

*Auf der Suche* zu Informationen über verschiedene Universitäten bin ich im Internet auf das JUWEL - Programm und die Sommeruniversität gestoßen. Was ich darüber las, hat mir auf Anhieb zugesagt: Eine Woche lang unter Mädchen der 11. bis 13. Klasse in den Gebäuden der Uni Potsdam bzw. der Fachhochschulen Potsdam und Brandenburg Fachvorlesungen, Workshops und Studienberatung in Naturwissenschaft und Technik miterleben. Nach meiner Bewerbung wurden mir alle nötigen Unterlagen zu Programm und Unterbringung zugesendet und so konnte ich am Montag, dem 28. Juni, als ein JUWEL, also JUng WEiblich Lust auf Technik, in eine Woche Sommer-Uni starten.

*Und diese Woche hatte es wahrhaftig in sich.* Mein persönliches Programm, das ich mir jeweils aus mehreren Wahlmöglichkeiten zusammengestellt hatte, führte mich nicht nur eine Woche quer durch die verschiedenen naturwissenschaftlich-technischen Bereiche wie Chemie, Informatik, Physik und Biologie, sondern ermöglichte mir auch einen guten Überblick über die verschiedenen Standorte der Universität Potsdam (Neues Palais, Golm und Griebnitzsee) und auch über die vielfältigen ,,An-Institute“, mit denen die Universität zusammenarbeitet. Zu meinen ganz persönlichen Highlights zählte auf jeden Fall die Exkursion zum Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Golm. Nach einem kleinen Vortrag über die Grundlagen und Verfahren bei der ‚Grünen Gentechnik’ (z.B. Erzeugung transgener Pflanzen) wurden wir dann durch das Gewächshaus und die Freilandversuchsflächen des Instituts geführt und bekamen echten Bt-Mais zu sehen, der sich von echtem Mais äußerlich natürlich überhaupt nicht unterscheidet, dessen Besonderheiten uns vom Forschungskoordinator des Institutes jedoch anschaulich vor Augen geführt wurde.

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Autorin / Autor: kati.sturm - Stand: 15. Juli 2004